2. Bundesliga

Lienen übernimmt sofort

1860: Löwen ziehen Reißleine

Lienen übernimmt sofort

Ewald Lienen

Soll die Löwen vor dem drohenden Absturz in die Drittklassigkeit bewahren: Ewald Lienen. imago

"Die Lage ist sehr ernst", wird Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers nach zuletzt neun sieglosen Spielen in dem Pressetext zitiert. "Der Relegationsplatz rückt bedrohlich nahe. Jetzt brauchen wir einen erfahrenen und krisenfesten Coach, der unsere Mannschaft durch den mental extrem belastenden Kampf um den Ligaerhalt führt."

Sportdirektor Miroslav Stevic bedankte sich bei Uwe Wolf, dass er "den undankbaren Job" des Interimscoachs übernommen und dort aus dem Stand eine Full-Power-Leistung erbracht habe. "Leider hat ihm die kleine Prise Glück gefehlt, die du für den Erfolg brauchst", fügte Stevic hinzu.

Zum neuen Cheftrainer erklärte der Sportdirektor: "Gerne hätte ich Ewald Lienen die Mannschaft zu Beginn der neuen Saison auf einem sicheren Tabellenplatz übergeben. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er in dieser schwierigen Situation zu uns kommt, um uns aus der aktuellen Krise zu helfen."

Damit zogen die Löwen die Konsequenzen aus der sportlichen Misserfolgsserie. Nach neun sieglosen Spielen in Folge schweben die Süddeutschen in aktuer Abstiegsgefahr. Das torlsoe Remis am Dienstagabend beim bereits als Absteiger feststehenden SV Wehen Wiesbaden bedeutete nun das Ende von Trainer Uwe Wolf.

Dieser übernahm als Nachfolger des entlassenen Marco Kurz interimsmäßig Ende Februar das Zepter bei 1860 München. Nach zwei anfänglichen Siegen gegen den FC St. Pauli (5:1) und den FC Ingolstadt (3:2) blieben die erhofften Erfolge aber aus.

Lienen soll nun den Traditionsverein vor dem Absturz in die Drittklassigkeit bewahren. Allerdings stehen dem TSV 1860 gegen Alemannia Aachen am kommden Sonntag sowie eine Woche später beim 1. FC Nürnberg (jeweils 14 Uhr) noch zwei Spiele gegen Aufstiegskandidaten bevor.

Ewald Lienen wurde am Nachmittag auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt und leitete unmittelbar danach erstmals das Training der Lizenzspielermannschaft.

Als Spieler absolvierte Ewald Lienen insgesamt 333 Bundesliga- (49 Tore) und 170 Zweitligaspiele (27 Tore) für Arminia Bielefeld, Borussia Mönchengladbach und den MSV Duisburg. Sein größter Erfolg war 1979 der Triumph im UEFA-Cup mit Gladbach.

Nach seiner aktiven Karriere startete er beim MSV Duisburg seine Trainer-Laufbahn. Weitere Stationen waren Hansa Rostock, der 1. FC Köln, CD Teneriffa , Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Zuletzt stand er beim griechischen Erstligisten Panionios Athen unter Vertrag, wo er nach Differenzen mit der Vereinsführung im November 2008 von seinem Amt zurücktrat.

Damit ist der zwölfte Trainerwechsel in der laufenden Saison perfekt. Bereits zuvor wurden Thomas von Heesen (1. FC Nürnberg), Rudi Bommer (MSV Duisburg), Frank Pagelsdorf und Dieter Eilts (beide Hansa Rostock), Christian Hock und Wolfgang Frank (beide SV Wehen Wiesbaden), Marco Kurz (1860 München), Christian Wück (Rot-Weiss Ahlen), Holger Fach (FC Augsburg), Thorsten Fink (FC Ingolstadt) und Milan Sasic (1. FC Kaiserslautern) von ihren Aufgaben entbunden.