2. Bundesliga

"Fußball ist ein Fehlersport": Achterbahn auf der Alm

Bielefeld bringt eine 3:1-Führung nicht nach Hause

"Fußball ist ein Fehlersport": Achterbahn auf der Alm

Das verrückte Ende eines kurzweiligen Nachmittags: Bielefeld und Union trennen sich 4:4.

Das verrückte Ende eines kurzweiligen Nachmittags: Bielefeld und Union trennen sich 4:4. imago

An den ersten beiden Spieltagen warteten die Fans von Arminia Bielefeld vergeblich auf einen Torerfolg der eigenen Mannschaft, nach 30 Minuten war es am Sonntagnachmittag endlich so weit. Linksverteidiger Sebastian Schuppan hob einen Freistoß sehenswert ins Eck - der Anfang einer furiosen Stunde Fußball, die wohl in jedem Saisonrückblick Erwähnung finden dürfte.

"Fußball ist ein Fehlersport, ohne Fehler fallen keine Tore. Und heute gab es viele Fehler", brachte es der auffällige Hemlein treffend auf den Punkt. Dabei war Rehm speziell mit der Arbeit gegen den Ball zuerst zufrieden: "Wir hatten gute Situationen und haben lange nichts zugelassen." Dann aber brachte Arminia-Keeper Wolfgang Hesl die Eisernen mit einem Aussetzer wieder ins Spiel ("Über meinen Bock brauchen wir gar nicht reden").

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Hemlein hadert: "Wir waren bei den Gegentoren unfassbar schläfrig"

Anschließend aber legten die Ostwestfalen endgültig den Schalter um, stellten nach der Pause auf 3:1. Eine vermeintlich komfortable Führung: "Nach dem 3:1 kam der Kopf ins Spiel, da dachte man schon, dass man Tempo rausnehmen konnte", gestand Hesl ein. Die Konzentrationsschwächen kamen der Arminia teuer zu stehen, plötzlich prangte ein 3:4 auf der Anzeigetafel. "Solche Fehler werden in der 2. Liga natürlich knallhart bestraft", erkannte Hesl. Das größte Problem? "Wir waren bei den Gegentoren unfassbar schläfrig", schwang bei Hemlein freilich Enttäuschung mit.

Nach dem 3:1 müssen wir das natürlich nach Hause bringen.

Joker David Ulm nach Spielschluss

Der Vorbereiter des 3:1 wollte vor allem mentale Stärke seiner Kollegen erkannt haben. "Dafür war unsere Reaktion immer gut", so Hemlein: "Bei der Hitze musst du Willensstärke beweisen: Wir sind nach dem 1:1 und 3:4 toll zurückgekommen." Zu verdanken war das Joker David Ulm, der sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit den 4:4-Endstand herstellte. "Ein verrücktes Spiel", atmete Ulm nach Spielschluss tief durch. Die Bielefelder waren aber doch enttäuscht, denn: "Nach dem 3:1 müssen wir das natürlich nach Hause bringen", gestand Ulm ein.

Rehm sieht "ein brutal gutes Fußballspiel"

Für Taktik-Fans bot der Nachmittag auf der Alm wenig, das wusste auch Gäste-Coach Jens Keller. "Als neutraler Zuschauer hast du viel geboten bekommen, wir Trainer eher weniger", sagte der 45-Jährige nach Spielschluss. Rehm sah's von einer anderen Seite: "Insgesamt war es ein brutal gutes Fußballspiel, für mich als Trainer gibt es jetzt eine Menge aufzuarbeiten." Dafür haben die beiden Fußballlehrer glücklicherweise auch eine Woche länger Zeit als sonst - die Länderspielpause wartet.

msc