2. Bundesliga

Funkel: "Das war ein gewonnener Punkt"

Kaiserslauterns Klement fühlt sich wieder menschlich behandelt

Funkel: "Das war ein gewonnener Punkt"

Daumen hoch für einen Punkt in Nürnberg: Kaiserslauterns neuer Trainer Friedhelm Funkel

Daumen hoch für einen Punkt in Nürnberg: Kaiserslauterns neuer Trainer Friedhelm Funkel IMAGO/HMB-Media

Welche Rolle Philipp Klement in den Gedanken von Friedhelm Funkel bis zum Ende der Saison spielen wird, müssen die kommenden Wochen zeigen. Immerhin, der Trainerroutinier berief den 31-jährigen Spielmacher nach wochenlangem Tribünenplatz zurück in den Kader und beorderte ihn in der Schlussphase auch auf den Rasen.

"Klar habe ich mich gefreut, heute wieder auf dem Feld zu stehen. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft noch gute Impulse geben kann", sagte Klement nach der Partie, "da sehe ich mich auch selbst in der Pflicht mitzuhelfen, die Saison erfolgreich zu Ende zu bringen."

Das eine sind sportliche Entscheidungen, die man respektieren muss, aber ich habe ein bisschen Probleme damit, wie ich auch menschlich behandelt wurde.

Philipp Klement

Die vergangenen Wochen seien für ihn nicht einfach gewesen. "Das eine sind sportliche Entscheidungen, die man respektieren muss, aber ich habe ein bisschen Probleme damit, wie ich auch menschlich behandelt wurde", sagte Klement, ohne konkret zu werden: "Das hat mir Energie geraubt. Ich bin trotzdem dran geblieben, und es hat sich gelohnt." 2024 hatte er vor dem Spiel im Max-Morlock-Stadion kein einziges Mal dem Kader angehört.

Kraus: Ein erster Schritt, aber Luft nach oben

Mit dem 1:1 in Nürnberg rückten die Roten Teufel am Ende der 22. Saisonetappe wenigstens wieder auf den Relegationsplatz, nachdem sie tags zuvor durch das Rostocker 2:2 gegen den Hamburger SV auf einen direkten Abstiegsrang gerutscht waren. Klement bewertete die Performance des FCK weitgehend positiv. "Im Großen und Ganzen war das ein Schritt nach vorne. Wir haben hinten stabil gestanden und hatten immer wieder gute Angriffe nach vorne", bekundete er. "In der zweiten Halbzeit sind uns die ein bisschen abgegangen und der Gegner ist stärker aufgekommen. Wir können froh sein, dass wir den Punkt mitnehmen."

2. Bundesliga, 22. Sieltag

Der von Friedhelm Funkel ebenso "reaktivierte" Kevin Kraus sprach gleichermaßen von einem "Fortschritt, vor allem, was die Defensivleistung angeht. Wir haben gut verteidigt und besonders in der ersten Halbzeit ein paar gute Nadelstiche setzen können". Wichtig sei es zunächst gewesen, "gute Abstände zueinander" einzuhalten, um sich besser verständigen und helfen zu können. Über weite Strecken der Partie sei dies geglückt. "Es ist noch genug Luft nach oben", resümierte Kraus, "aber es war ein erster Schritt in die richtige Richtung".

Was das Ergebnis betraf, verspürte der 31-Jährige gemischte Gefühle. "Es ist immer das Ziel, bei einer Führung als Sieger vom Platz zu gehen. Es war aber über 90 Minuten gesehen ein gerechtes Unentschieden", sagte er und ließ keinen Zweifel daran, dass Funkel in der aktuellen Lage der adäquate Trainer für den FCK sei: "Er weiß genau, wo er anzusetzen hat, und er wird uns auf jeden Fall weiterbringen."

Solche Worte aus Kraus' Mund sind quasi selbstverständlich, schließlich spielte er erstmals wieder seit dem 9. Dezember, als der FCK Hertha BSC 1:2 unterlag. Einst war Kraus nach 63 Minuten eingewechselt worden.

Funkel: "Das war heute ein gewonnener Punkt"

Funkel selbst bemühte zwei statistische Parameter, um seine Zufriedenheit auszudrücken. "Was gut ist: Wir hatten 20:7 Torschüsse, wir sind 121 Kilometer gelaufen. Darauf können wir aufbauen", führte der 70-Jährige aus. "Der Wille in der Mannschaft ist da. Das habe ich im Training und auch heute gesehen. Deshalb bin ich sehr optimistisch, dass wir unser Ziel erreichen. Das war heute ein gewonnener Punkt." Klar sei allerdings auch: "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns."

Das wurde nach dem Seitenwechsel sichtbar, als der lange Zeit harmlose 1. FC Nürnberg plötzlich Chancen kreierte, durch Can Uzun egalisierte und beinahe drei Punkte eingefahren hätte. Schlussmann Julian Krahl verhinderte dies mit einem erstklassigen Reflex bei einem Kopfball von Sebastian Andersson. Im zweiten Abschnitt kamen die Roten Teufel zu keiner großen Torchance mehr.

Will der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Liga verbleiben, muss er zuvorderst seine Heimspiele gewinnen. Sechs an der Zahl stehen aus. Der Terminplan hält für Funkels Debüt im Fritz-Walter-Stadion am kommenden Samstag eine besondere Aufgabe bereit:  das Derby gegen den Karlsruher SC.

Andreas Böhm

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