Mit der Mission Tabellenführung ging Arsenal das letzte Spiel des Kalenderjahres an. Es sollte ein frommer Wunsch bleiben. Zum dritten Mal hintereinander blieben die Gunners ohne Sieg (erstmals seit April), verloren sogar das zweite Mal in Folge - jüngst unterlag man zu Hause West Ham mit 0:2. Dabei hatte das nächste Londoner Derby so verheißungsvoll für die Gäste begonnen.
Denn nach Ödegaards verpatztem Schlenzer (3.) stand Saka in der fünften Minute goldrichtig: Den Schuss von Gabriel Martinelli konnte Leno gerade so parieren, doch der englische Nationalspieler hatte den richtigen Riecher und drückte den Ball zur Führung über die Linie. Es war bereits Sakas zehnter Treffer in einem London-Derby - vor dem 23. Geburtstag hatte nur ein gewisser Harry Kane mehr vorzuweisen (15).
Völlig unnötig stellte Arsenal in der Folge aber das Spielen ein, zog sich zurück und kam dadurch immer häufiger in Bedrängnis. Erst feuerte Jimenez zu zentral aufs Tor (14.), dann schlenzte der ehemalige Arsenal-Profi Willian rechts vorbei (19.). Kurz vor Anbruch der 30. Minute war es aber passiert: Nach Ballverlust der Gäste konterte Fulham blitzschnell, Cairney timte die Flanke perfekt - und Jimenez schoss wuchtig ein (29.).
Kein Zufall: Der Mexikaner erzielte vier Treffer in seinen vergangenen vier Premier-League-Auftritten - und damit so viele wie in den vorherigen 50 PL-Spielen zusammen. Arsenal tauchte erst kurz vor der Pause nochmal gefährlich vor Leno auf, doch Gabriel Martinelli streichelte den Ball knapp links am Tor vorbei (42.).
Wer nach dem Seitenwechsel ein anderes Gesicht Arsenals erwartet hatte, wurde enttäuscht. Stattdessen drehte Fulham den Spieß komplett um: Nach einer Ecke machte Joao Palhinha den Ball per Kopf scharf, Gabriel schoss mit einer wilden Einlage Tomiyasu an - und de Cordova-Reid schoss aus kurzer Distanz ein (59.).
Saka zu hastig - Pereira trifft nur die Latte
Die unmittelbare Antwort blieb Saka im Halse stecken, nach einem Missverständnis in der Fulham-Hintermannschaft schloss der Engländer schlicht zu hastig ab (63.). Bei einsetzendem strömenden Regen und Wind in London mühte sich Arsenal vergebens. Die gute Einschusschance für Saka verhinderte Joao Palhinha mit einer beinahe heldenhaften Grätsche (81.).
Am Ende konnte sich Arsenal noch glücklich schätzen, dass Fulham nicht noch einen draufsetzte: Einen Freistoß kurz vor dem Sechzehner donnerte Pereira an den Querbalken (88.).
Arsenal hat nun bis zum 7. Januar Zeit, um sich zu sammeln. Dann wartet der nächste Kracher im FA Cup - ein Heimspiel gegen Liverpool, das die Tabellenführung mit ins neue Jahr nimmt. Fulham, das Rang 14 festigte, spielt am nächsten Freitag (20.30 Uhr) im gleichen Wettbewerb zu Hause gegen Championship-Schlusslicht Rotherham United.