Das Gesicht der SpVgg Greuther Fürth war den Fans zum Start weitestgehend bekannt: Zwischen den Pfosten entschied sich Coach Stefan Ruthenbeck für den Ungarn Megyeri, rechts hinten verteidigte Neuzugang Narey in der Viererkette. Gjasula (hartnäckige Schambeinentzündung) wurde rechtzeitig fit, Vukusic stürmte ganz vorne drin.
Beim TSV 1860 München tummelten sich besonders in der Offensive etliche Neue: Coach Kosta Runjaic stellte zum Auftakt die Neuzugänge Perdedaj, Kapitän Aigner, Matmour und Olic auf. Im Tor stand erwartungsgemäß Zimmermann.
Olic verzieht
Die ersten Minuten waren von Nervosität geprägt, erst leistete sich Ex-Fürther Mauersberger einen Aussetzer, dann geriet Caligiuris Rückpass zu kurz - beides aber ohne Folgen (1., 5.). 1860 hatte zwar optisches Übergewicht, fand aber keine Lücken. Auch von den Neuzugängen Aigner und Olic war in der Offensive wenig zu sehen. Bis zur 14. Minute: Mugosa leitete klug per Kopf zu Olic weiter, der aus spitzem Winkel aber verzog.
Fürths starke zehn Minuten
Deutlich gefährlicher wurde es vier Minuten später. Ein Fürther Konter rollte auf das Sechziger Gehäuse zu, Vukusic bediente Zulj mustergültig. Der Österreicher aber vertändelte die Chance, im Nachgang blieb auch Initiator Vukusic glücklos (18.). Ansonsten war die erste halbe Stunde aber von viel Kampf und Intensität geprägt. Die einzig wirklich gefährliche Szene der Sechziger hatte der ehemalige Fürther Adlung, dessen Linksschuss aber nicht zum Problem für Megyeri wurde (35.). In den letzten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel kam das Kleeblatt stärker auf: Zimmermann packte bei Freis' Schuss beherzt zu, auch Gjasula fand mit seinem Freistoß im 1860-Schlussmann seinen Meister (38., 40.).
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Sekunden vor der Pause fiel dann doch noch das Tor: Nareys Flanke wurde geblockt, doch Berisha legte gedankenschnell per Kopf zu Zulj, der aus der Drehung die nicht unverdiente Führung fürs Kleeblatt besorgte - 1:0 (45.).
SpVgg dominant
Nach dem Seitenwechsel machten die Fürther da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Berisha schlug in aussichtsreicher Position erst ein Luftloch, wenig später traf der Norweger nur das Außennetz (48., 50.). Aus dem Nichts dann die beste Chance für die Sechziger bis dato: Aus fünf Metern scheiterte Olic am glänzend reagierenden Megyeri (52.). Und die Begegnung behielt ihr atemberaubendes Tempo: Berisha wurde noch geblockt, wodurch sich Freis die Riesenchance eröffnet - drüber (55.).
Wirkungslose Wechsel
Fürth machte sehr viel richtig, einzig das zweite Tor fehlte den Franken zum vollendeten Glück. Sechzig-Coach Runjaic sah Handlungsbedarf und wechselte binnen kürzester Zeit Claasen, Sukalo und Mölders für Matmour, Perdedaj und Mugosa ein. Die personellen Veränderungen brachten dem Sechziger aber auch nicht mehr Kreativität. Stattdessen hatte die SpVgg immer wieder gute Möglichkeiten, die die Ruthenbeck-Elf unzureichend zu Ende spielte.
Tripic vergibt nächsten Hochkaräter
Die dickste Chance vergab noch Tripic, der aus zwölf Metern freistehend drüber schoss (79.). In den letzten zehn Minuten blieb Fürth am Drücker, ohne zwingend zu werden. Die SpVgg brachte den ersten Dreier der neuen Saison souverän unter Dach und Fach - auch wenn der hätte deutlich höher ausfallen müssen.
Am nächsten Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) will Fürth die Erfolgsserie bei Bundesliga-Absteiger Hannover 96 ausbauen. Zwei Stunden später geht's für 1860 München gegen Arminia Bielefeld zum Heim-Auftakt um die ersten Punkte.