2. Bundesliga

"Für solche Spiele trainiere ich": Doppelpacker Kabadayi "einfach nur glücklich"

Schallenbergs Oberliga-Erfahrung zahlt sich aus

"Für solche Spiele trainiere ich": Doppelpacker Kabadayi "einfach nur glücklich"

Yusuf Kabadayi zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen gegen St. Pauli zurück.

Yusuf Kabadayi zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen gegen St. Pauli zurück. IMAGO/Pakusch

Wer sich die jüngsten Partien des FC Schalke 04 ins Gedächtnis ruft, der weiß, dass Yusuf Kabadayi angesprochen auf seine Gefühlslage vor dem überraschenden, aber verdienten 3:1-Sieg gegen Spitzenreiter St. Pauli wohlüberlegt von "schweren Wochen" sprach. Gegenüber Sky machte er nach der Partie, in der er durch seinen Doppelpack zum Matchwinner der Knappen geworden war, keinen Hehl aus der angespannten Situation rund um die Kabinenaussprache der Schalker Profis.

"Danach war ich sehr emotional", so Kabadayi, den natürlich auch die sportliche Ausgangslage beschäftigt hatte: "Wir waren vor der Partie 14., St. Pauli ganz klar Erster und die beste Mannschaft der Liga." Differenzen, die Königsblau durch einen intensiven Auftritt mehr als nur ausgleichen konnte. "Die Mannschaft hat einfach das umgesetzt, was der Trainer wollte, und in jeder Situation gezeigt, dass wir zusammenhalten."

Dass es schlussendlich seine eigenen Treffer waren, die entscheidend zum Heimsieg beigetragen hatten, machte den 20-Jährigen "einfach nur glücklich und dankbar". Schließlich sei es trotz guter Trainingsleistungen nicht selbstverständlich, von der Tribüne direkt in die Startelf zurückzukehren, weshalb er festhielt: "Familie Mitspieler, Trainer, der ganze Staff - alle standen hinter mir. Ich habe dieses Vertrauen bekommen und hoffe, dass ich es zurückzahlen konnte." Ob der beiden persönlichen Erfolgserlebnisse dürfte man dies wohl recht sicher bejahen. 

Schallenberg glänzt in neuer Rolle

Selbiges gilt auch für Ron Schallenberg. Der Sechser agierte gegen die Kiezkicker in ungewohnter Innenverteidiger-Rolle und sorgte mit dafür, dass die so spielfreudigen Gäste kaum nennenswerte Abschlüsse verzeichnen konnten. "Letztendlich hatte ich nicht so viel Zeit nachzudenken. Der Trainer hat es mit gestern gesagt", verriet der ehemalige Paderborner nach dem Spiel, und sprach ein Lob für Nebenmann Tomas Kalas aus: "Viel mehr Sicherheit kann man nicht ausstrahlen."

Ganz so neu, wie von den meisten Beobachtern gedacht, war die Position im Abwehrzentrum für den 25-Jährigen aber ohnehin nicht gewesen. "Ich habe das tatsächlich mal eine halbe Saison in der Oberliga gespielt. Aber äußerst unerfolgreich", grinste Schallenberg, der probiert habe, sich keinen Kopf zu machen und seinen Job zu erledigen. "Das ist ganz gut gelungen."

Geraerts genießt Vertrauen im Kader

Als gut gelungen kann man daher auch Karel Geraerts' Maßnahmen abstempeln, der für Schallenberg in den letzten Wochen teils zu harsche Kritik abbekommen hatte. "Völliger Quatsch" sei es etwa, dass das Team seinem Coach nicht mehr folge: "Da ist viel Gelaber dabei. Das stimmt einfach nicht." Der Belgier genieße viel mehr weiterhin das vollste Vertrauen Schallenbergs. "Der Trainer stellt die Mannschaft auf, von der er denkt, sie hat die beste Chance auf den Sieg." Dass dies gerade gegen den Tabellenführer geglückt ist, "hat ihm heute Recht gegeben", sei aber gleichzeitig in der Gesamtbetrachtung "nur ein kleiner Schritt". 

Entsprechend geht es bei Königsblau nun darum, den nächsten Schritt zu gehen. Kommende Woche reist der SC Paderborn nach Gelsenkirchen. Zweimal in Serie vor heimischer Kulisse antreten zu können, soll für Kabadayi zur Initialzündung werden. "Jeder, der hier mal gespielt hat, weiß, dass es nicht einfach ist, hier bei 60.000 Fans zu spielen. Wir haben unfassbar krasse Fans, die uns nach vorne pushen. Für solche Spiele trainiere ich tagtäglich." 

mja

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