Bundesliga

Füllkrugs Foul-Gefühl: "Ist mir schon häufiger aufgefallen"

Werder-Stürmer und Werner unzufrieden mit Auslegung - Sperre droht

Füllkrugs Foul-Gefühl: "Ist mir schon häufiger aufgefallen"

Intensive Zweikämpfe: Niclas Füllkrug am Samstag in Freiburg in Aktion.

Intensive Zweikämpfe: Niclas Füllkrug am Samstag in Freiburg in Aktion. IMAGO/Nordphoto

Nach nur 14 Minuten hatte sich die Partie zwischen dem SC Freiburg und Werder Bremen komplett verändert, der frühe Platzverweis von Marco Friedl bedeutete eine rund 80-minütige Unterzahl für den Aufsteiger - und gerade für Niclas Füllkrug die wohl auffälligste Anpassung seiner Rolle im Angriff. Als alleinige Spitze war er dort verblieben, weil Sturmpartner Marvin Ducksch gegen den Ball meistens auf der Achter-Position gebraucht wurde.

Im eigenen Spielaufbau (39 Prozent Ballbesitz) war das Bremer Mittel der Wahl somit oft das lange Anspiel auf Füllkrug. Der 29-Jährige warf sich in jeden dieser Bälle, versuchte sie festzumachen oder zu verlängern, "auch wenn es natürlich schwierig war in Unterzahl", und die Freiburger Verteidiger die Räume dahinter "doppelt und dreifach gesichert" hätten, so der Werder-Stürmer.

Füllkrug: "Ich weiß nicht, ob das an mir liegt"

Immer wieder war Füllkrug also in diese Zweikämpfe verwickelt, in der Luft, am Boden - und meistens spielten sie sich am Rande eines Foulspiels ab, in beiden Richtungen. Für das Empfinden des Bremer Angreifers hätte Schiedsrichter Bastian Dankert jedoch noch einige Vergehen mehr als die letztlich an ihm geahndeten drei Fouls abpfeifen müssen.

"Ich weiß nicht, ob das an mir liegt - dass ich vielleicht nicht fallen kann", sagte Füllkrug, "aber mir ist das dieses Jahr schon häufiger aufgefallen, dass sehr wenig Fouls und auch Karten" gegen seine Gegenspieler ausgesprochen würden. So kam etwa Freiburgs Kiliann Sildillia nach einem Armtreffer (48.) nur mit einer Ermahnung davon.

Womöglich liege das daran, dass er als eher robuster Stürmertypus daherkomme, mutmaßt Füllkrug. Jedenfalls hätte in den Zweikämpfen mit seiner Beteiligung diesmal "schon der eine oder andere Freistoß mehr bei rumkommen können - worauf wir natürlich auch gehofft hatten", erklärte er. Diese Meinung teilte auch Ole Werner, der ebenfalls oftmals nicht einverstanden war mit der Auslegung: "Das ist so", sagte Bremens Trainer.

Für Werner ist es "nicht immer nachzuvollziehen"

Grundsätzlich habe er auch schon festgestellt, dass "viele Stürmer mittlerweile in den Mann arbeiten" und dass auch Füllkrug in dieser Hinsicht "körperlich sehr präsent ist" - aber teilweise würden die Schiedsrichter "einem Verteidiger in diesen Duellen deutlich mehr zugestehen als einem Stürmer", befand Werner: "Das ist nicht immer zu 100 Prozent nachzuvollziehen." Eine Erklärung dafür konnte er sich zumindest denken: weil die Angreifer "dann vielleicht in eine spielentscheidende Situation in Strafraumnähe kommen".

Füllkrug indes hatte seinen Unmut schon während des Spiels kundgetan, als er sich in der 60. Minute nach einem zu hohen Bein des Freiburgers Daniel-Kofi Kyereh gegen Ducksch derart intensiv bei Dankert beschwerte, dass er dafür die Gelbe Karte gezeigt bekam - es war seine vierte in dieser Saison. Eine Sperre bei der nächsten Verwarnung droht.

Tim Lüddecke

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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