Bundesliga

Füllkrug-Vertreter Philipp: "Natürlich kann ich ihn nicht ersetzen"

Leihspieler über Werder-Startschwierigkeiten und Selbstschutz

Füllkrug-Vertreter Philipp: "Natürlich kann ich ihn nicht ersetzen"

Werder-Torschütze Maximilian Philipp (vorne) wird gefeiert.

Werder-Torschütze Maximilian Philipp (vorne) wird gefeiert. picture alliance / nordphoto GmbH / Kokenge

Dass sich die Spielanlage des SV Werder Bremen ändern würde, da mit Niclas Füllkrug der prägendste Profi dieser Mannschaft gegen den SC Freiburg aufgrund muskulärer Probleme in der Wade ausfiel, war zu erwarten. "Es war uns ja klar, dass wir in den Luftduellen und im letzten Drittel nicht diese Präsenz im Strafraum haben wie mit Fülle", sagte Cheftrainer Ole Werner und verwies gleichwohl darauf, dass mit Maximilian Philipp als dessen Ersatz am Sonntag auch ein anderer Spielertyp auf dem Platz stand: "Aber es war jetzt kein komplett anderer spielerischer Ansatz."

Der im Winter vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Offensivspieler agierte gegen seinen Ex-Klub wie Füllkrug nominell an der Seite des zweiten Angreifers Marvin Ducksch, allerdings fiel die Aufteilung zwischen echter und hängender Spitze diesmal ausgeglichener aus - da sich beide in ihren Anlagen dann doch eher ähneln, im Vergleich zum klareren Zielspieler Füllkrug. "Ich bin da der spielerische Typ, der auch mehr entgegenkommt und kombinieren will", erläuterte Philipp. Doch zumindest in Sachen Torgefahr vertrat er den mit 16 Toren weiterhin erfolgreichsten Angreifer der Bundesliga teilweise adäquat, angesichts seines Bremer Premierentreffers zum 1:0 und einer starken Abschlussaktion per Seitfallzieher (61.), die beinahe das 2:0 bedeutet hätte.

Philipp: "Ich brauche immer ein bisschen"

Auch vom Coach gab es Lob für "ein gutes Spiel, von der Leistung und vom Auftreten her", so Werner. Bis dato hatte Philipp in acht Kurzeinsätzen ja sicherlich über weite Strecken nicht jene Erwartungen erfüllt, die mit seiner Verpflichtung Ende Januar verbunden waren: als Impulsgeber von der Bank und weiteres kreatives Element für die Offensive. Nun gestand auch der 29-Jährige selbst ein: "Am Anfang hatte ich natürlich Startschwierigkeiten, das gebe ich offen zu. Ich brauche immer ein bisschen, weil ich sehr introvertiert bin - um mich einzuleben, um mich zu öffnen für andere Personen."

Der U-21-Europameister von 2017 sprach in diesem Zusammenhang von "Selbstschutz", erklärte: "Ich bin einfach so, dass ich nicht so das Selbstbewusstsein habe - und das sieht man manchmal auch. Das ist unbewusst." Doch mittlerweile habe Philipp gemerkt, "dass ich mehr angekommen bin, ich fühle mich wohler, es macht mir Spaß, mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen: im Training und im Spiel", so Werders Torschütze: "Und ich glaube, meine Art kommt ganz gut an."

Füllkrug? "Eine ganz andere Gefahr"

Und doch wird der Aushilfsangreifer, der in dieser Saison sonst oftmals im offensiven Mittelfeld eingewechselt wurde, schon in der nächsten Partie am Samstag bei Hertha BSC wieder Platz machen müssen für Füllkrug - sofern der Nationalspieler seine Probleme dann ausgestanden hat. Das weiß auch Philipp, der gegen Freiburg zwar versucht hatte, "so ähnlich zu spielen" wie der Stammangreifer.

Doch schon allein aufgrund der unterschiedlichen körperlichen Konstitution kam er letztlich zur Erkenntnis: "Natürlich kann ich ihn nicht eins zu eins ersetzen", sagte der Leihspieler über Füllkrug: "Er ist ein besonderer Spieler, mit seiner Robustheit und seinem Torriecher. Das ist noch mal eine ganz andere Gefahr."

Tim Lüddecke

Meiste Tore in der Nachspielzeit: Werder traf schon sechsmal