Bundesliga

Niclas Füllkrug: "Ich bin mit dem Kopf komplett hier"

Werders Torjäger lobt seinen Klub für den Umgang mit der Zukunftsfrage

Füllkrug: "Ich bin mit dem Kopf komplett hier"

Deutschlands Mittelstürmer Nummer eins: Niclas Füllkrug.

Deutschlands Mittelstürmer Nummer eins: Niclas Füllkrug. IMAGO/kolbert-press

Nach der Rückkehr vom DFB hatte die Medienabteilung von Werder Niclas Füllkrug am Donnerstag in einer Presserunde präsentiert. Weil der 30-Jährige ein in allen Belangen gefragter Mann ist. Und die Zukunftsfrage mit jedem Länderspieltor brisanter wird. Zur Erinnerung: Im vergangenen Sommer hatte Füllkrug zu einem Zeitpunkt bis 2025 an der Weser verlängert, da der fast schon unheimlich anmutende Karriereverlauf in dieser Form nicht absehbar war.

Füllkrug hat seinem Klub durch die Ausdehnung des Kontraktes das Zugeständnis gemacht, ab dem 1. Juli 2023 einen Gehaltsverzicht zu akzeptieren. Er soll dann jährlich zwei statt wie bislang 2,5 Millionen Euro verdienen, und längst ist klar, dass er andernorts ein Vielfaches von dem einstreichen könnte. Werders Leiter Profifußball, Clemens Fritz, hatte zu Wochenbeginn abermals den Zwiespalt zwischen dem Wunsch, den Torjäger weiter zu beschäftigen und den wirtschaftlichen Zwängen beschrieben. Werder müsste mindestens die Klausel aufheben, um Füllkrug zu halten, eigentlich aber das Salär aufstocken - nur wollen und können die Hanseaten dies überhaupt?

Der Spieler erklärt, dass ihn die offene Zukunftsfrage nicht quäle, er macht seinem Arbeitgeber sogar ein Kompliment für den Umgang mit der Thematik. "Ich finde es toll, wenn ein Verein es schafft, Dinge öffentlich herunterzuspielen und intern klar anzusprechen. Ich finde, dass das bei uns sehr gut gehandhabt wird." Füllkrugs Gelassenheit ist auch deshalb glaubwürdig, weil in diesen Wochen und Monaten alles für ihn läuft, er durch jeden Treffer noch begehrter wird. Er sagt: "Es ist noch nicht die Zeit und Clemens hat sich auch ziemlich deutlich geäußert, er hat die Tür in beide Richtungen geöffnet."

Gefallen am nächsthöheren Niveau

Füllkrug selbst erscheint ebenfalls grundsätzlich bereit für beide Richtungen, sagt trotz kolportiertem Interesse vieler Klubs: "Ich freue mich jedes Mal, wenn ich von der Nationalmannschaft, wo ich von unfassbarer Qualität umgeben bin, hierher zurückkomme. Ich spiele sehr gern mit den Jungs zusammen." Dieser Satz sagt zwei Dinge aus. Über sein grundsätzliches Wohlbefinden in Bremen. Aber auch über ein Gefallen daran, sich auf dem nächsthöheren Niveau zu bewegen.

Aus dem Gleichgewicht bringen, versichert er, lässt er sich durch die Verlockungen nicht. "Ich bin mit dem Kopf wirklich komplett hier. Es gibt keine Konstellationen, die ich in meinem Kopf durchgegangen bin. Es ist Ende März und ich habe mich aktuell noch mit nichts beschäftigt. Das habe ich auch nicht vor. Mein Ziel ist es, noch neun sehr gute Spiele zu machen." Das erste davon soll am Sonntag gegen Hoffenheim erfolgen. Gelingt dies, würden die Nachfragen an den bislang mit 15 Treffern Führenden der Bundesliga-Torschützenliste nicht weniger.

Sebastian Wolff