2. Bundesliga

FSV will mit Oral verlängern

Lange Zwangspause für Zimling

FSV will mit Oral verlängern

Am Millerntor hatte Tomas Oral zuletzt gut lachen. Wie wird's in Braunschweig?

Am Millerntor hatte Tomas Oral zuletzt gut lachen. Wie wird's in Braunschweig? imago

Am Mittwoch humpelte Niki Zimling noch ohne Krücken um den Trainingsplatz, lächelte etwas gequält. Die niederschmetternde Diagnose folgte am Nachmittag: Innenband und vorderes Kreuzband im rechten Knie gerissen, die OP soll zeitnah folgen. Somit ist die Saison für Zimling beendet, die für die Winter-Leihgabe von Mainz 05 gerade einmal drei Spiele im Frankfurter Trikot andauerte. "Das ist natürlich ganz bitter, sowohl für Niki Zimling als auch für den Verein", sagte Geschäftsführer Clemens Krüger, der seinem Mittelfeldspieler "sportlich als auch menschlich einen hervorragenden Eindruck" bescheinigt. "Er wird uns im Endspurt der Saison sehr fehlen."

Orals Änderungen bringen den Erfolg

Diesem Gefühlstief war fünf Tage zuvor mit dem abgeklärten Auftritt auf St. Pauli (3:1) ein Hoch vorausgegangen, das so keiner erwartet hätte. Mit seiner Aufstellung (vier neue Spieler, Systemumstellung auf ein 4-4-2) war Tomas Oral volles Risiko gegangen - und dafür belohnt worden.

Spielersteckbrief Zimling
Zimling

Zimling Niki

Trainersteckbrief Oral
Oral

Oral Tomas

Nicht auszudenken, was bei einer Niederlage passiert wäre. Denn nach dem desaströsen 1:2 gegen Greuther Fürth eine Woche zuvor schien die Stimmung rund um den FSV erstmals zu kippen: Die ersten Fans und einige wenige Gönner forderten die Entlassung des Trainers, die Transferpolitik (zehn Leihspieler) wurde unter den Anhängern lautstark kritisiert.

Dass für einen finanzschwachen Verein wie den FSV der Kauf von Spielern wie Dani Schahin, Besar Halimi oder auch Niki Zimling fast unmöglich ist, dass man aber nur mit solch qualitativen Spielern die Klasse halten kann, das wird im anspruchsvollen Frankfurt gerne mal vergessen. Da reicht dann eben auch bei einer bislang soliden Punktausbeute ein einziges Spiel, um die Stimmung kippen zu lassen - in die eine wie auch die andere Richtung. Denn sollte der FSV auch auf Braunschweig gewinnen, dürfte bei manch einem das Gefühlshoch wieder in den Traum vom einstelligen Tabellenplatz umschlagen.

Wenn ich etwas mache, dann aus voller Überzeugung, ansonsten mache ich es nicht.

Tomas Oral

So oder so, Trainer Oral steht beim FSV ebenso wenig zur Disposition, wie er sich für die eine oder andere Gefühlsrichtung interessiert: "Wenn ich etwas mache, dann aus voller Überzeugung, ansonsten mache ich es nicht." Wie die Aufstellung gegen St. Pauli, in der ausgerechnet die Jüngsten, Yann und Taiwo Awoniyi, zu den Besten gehörten. "Wir sind diesen Weg gegangen. Wir haben Spieler geholt, die wir aufbauen können und von denen wir überzeugt sind", rechtfertigt Oral, dessen Jugend-Konzept zuletzt voll aufging.

Kein Wunder also, dass der FSV gerne mit seinem Trainer verlängern würde. "Wir sind dran", erklärt Geschäftsführer Krüger vielsagend, dem nach eigenem Bekunden bislang keine Anfragen anderer Vereine für Oral vorliegen. Vertragsgespräche, gibt Krüger zu bedenken, gab es beim FSV auch in den letzten Jahren ohnehin selten vor März.

Susanne Müller