Bundesliga

Frühstarter und Torschütze: Matthijs De Ligt in der Analyse

So bringt der Innenverteidiger den FC Bayern weiter

Frühstarter und Torschütze: Matthijs de Ligt in der Analyse

Ein Wortführer auf dem Platz: Matthijs de Ligt.

Ein Wortführer auf dem Platz: Matthijs de Ligt. picture alliance

107 Spiele für Ajax Amsterdam, 105 für Juventus Turin: Matthijs de Ligt ist zwar gerade einmal 22 - wer aber einen Blick auf die Einsatzstatistik des Niederländers wirft, könnte meinen, er wäre schon das eine oder andere Jahr älter.

Tatsächlich gibt es keinen einzigen derzeit spielenden U-23-Akteur, der in den Ligen von England, Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Portugal und den Niederlanden länger auf dem Feld stand als de Ligt. Unter den Defensivspielern liegt er sogar fast 5000 Einsatzminuten vor dem zweitplatzierten Frankfurter Evan Ndicka.

Von allen derzeit spielenden U-23-Akteuren hat keiner mehr Einsatzminuten hinter sich als Matthijs de Ligt.

Von allen derzeit spielenden U-23-Akteuren hat keiner mehr Einsatzminuten hinter sich als Matthijs de Ligt. kicker

Der Innenverteidiger ist also ein Frühstarter - und das auch noch auf höchstem Niveau. In der Geschichte der Champions League, der Königsklasse des Vereinsfußballs, finden sich mit David Alaba, Raphael Varane, Trent Alexander-Arnold und Ashley Cole nur vier Abwehrspieler, die in derart jungen Jahren noch häufiger zum Einsatz gekommen sind als der zukünftige Abwehrchef des FC Bayern. Das alleine ist es aber nicht, was an de Ligt beeindruckt.

Seine Passquote, die in den jüngsten vier Spielzeiten stets um die 90 Prozent lag, und seine Zweikampfbilanz mit rund 60 Prozent gewonnener Duelle: Das kann sich ebenfalls sehen lassen. 

Kaum Ballverluste, gute Tacklings

Wie viel de Ligt tatsächlich mitbringt, lässt sich auch daran erkennen, dass er in der vergangenen Serie-A-Saison nur ein einziges Mal den Ball verloren hat, als er von einem gegnerischen Spieler unter Druck gesetzt wurde. Kein anderer Feldspieler mit mindestens 50 Prozent der maximalen Einsatzzeit hatte derart wenige Ballverluste wie der Turiner. 

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Und auch wenn de Ligt im Durchschnitt nur 0,9 Pässe pro Spiel abfängt - ein Wert, den 2021/22 nur elf Verteidiger unterboten -, so versteht er es doch, den Ball zu erobern. Sei es mit Pressingversuchen, die er zwar recht selten, aber äußerst gewinnbringend unternimmt (41,1 Prozent Erfolgsquote bei 8,52 Aktionen pro Spiel) - oder mit Tacklings.

Bessere Tacklings als Bonucci - und nicht nur das

Zu diesem Mittel griff er in der zurückliegenden Saison häufiger als alle anderen Juve-Verteidiger - und dabei war er mit einer Erfolgsquote von 60,5 Prozent auch noch am effektivsten. Zum Vergleich: Leonardo Bonucci war nur bei 43 Prozent seiner Tacklings erfolgreich. 

Matthijs de Ligt versteht nicht nur das Verteidiger-Handwerk - er ist auch torgefährlich.

Matthijs de Ligt versteht nicht nur das Verteidiger-Handwerk - er ist auch torgefährlich. kicker

De Ligt versteht also das Verteidiger-Handwerk - er ist aber auch darüber hinaus ungemein wertvoll. Acht Serie-A-Tore in den vergangenen drei Spielzeiten, das ist mehr, als alle Abwehrspieler der Bayern in diesem Zeitraum zusammen zustande gebracht haben. 

Dauerbrenner, Zweikämpfer, Passspieler und Torschütze: In Matthijs de Ligt hat der FC Bayern ein Rundumpaket hinzugewonnen. Der Niederländer dürfte also eine große Bereicherung sein - nicht nur für die Münchner, sondern auch für die Bundesliga.

lei/br

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