2. Bundesliga

Fritz ordnet Nordderby zwischen HSV und Werder Bremen ein

Ex-Werder-Profi weiß um Bedeutung und Begleitumstände des Nordderbys

Fritz: Zwischen "besonderer Konstellation" und "wichtigstem Spiel"

Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz blickt aufs Derby voraus.

Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz blickt aufs Derby voraus. imago images/Nordphoto

Insgesamt 19 Mal stand der Ex-Profi für den SV Werder gegen den HSV auf dem Platz. Wenn Fritz also aus eigener Erfahrung davon spricht, dass das "Thema Nordderby" in der Stadt Bremen bereits im Vorfeld weitgehend präsent ist, ist ihm das trotz Pandemie auch heute noch zu glauben. "Präsenter als ein Spiel gegen Schalke oder St. Pauli", erklärt Bremens Leiter Profifußball im aktuellen Zweitligakontext: "Es ist eine Besonderheit, und das macht es aus."

Das gilt derzeit noch mal umso mehr, weil sich pünktlich zum Nordderby eine "besondere Konstellation" in der Tabelle ergeben hat, indem Werder nach dem 23. Spieltag auf Platz eins vorgerückt ist, gefolgt vom HSV, der jetzt Zweiter ist. Überbewerten will der 41-Jährige diesen Status quo im Aufstiegsrennen jedoch nicht: "Man sieht die Dichte der Liga, es kann ganz schnell gehen. Uns ist es egal, ob wir jetzt auf dem ersten, zweiten oder dritten Platz stehen." Werder will sich vernünftig positionieren - um vor allem am Ende der Saison ganz vorne dabei zu sein.

"Für die ganze Region ist es das wichtigste Spiel in der Saison"

Insofern verzichtete Fritz am Dienstag fast schon präventiv auf jegliche Form von Endspiel-Rhetorik ("Das sehen wir nicht"). Stattdessen sagte er: "Es ist ein Nordderby - jeder weiß, was das bedeutet." Doch was bedeutet es denn? "Es ist ja nicht erst seit gestern so, dass das besondere Spiele sind gegen den HSV", erläutert der langjährige Werder-Profi (2006 bis 2017): "Nordderbys will man immer gewinnen. Das ist nicht nur für uns als Verein wichtig - für die ganze Region ist es das wichtigste Spiel in der Saison."

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"Kühl und klar im Kopf bleiben"

Und dann ist da ja auch noch das Hinspiel, das die Bremer im eigenen Stadion mit 0:2 verloren hatten. "Sehr unglücklich" sei dieses verlaufen, sagte Fritz hinsichtlich einer frühen Gelb-Roten-Karte nach 31 Minuten für Christian Groß und einem aberkannten Freistoßtor von Marvin Ducksch zum 1:1 - weil Mitchell Weiser sich unerlaubterweise in der Hamburger Mauer platziert hatte. Man benötige zwar die "Aggressivität auf dem Platz", betonte Werders Leiter Profifußball, müsse jedoch "trotzdem kühl und klar im Kopf bleiben". Und doch sei der Ausgang im vergangenen September auch nicht ganz unverdient gewesen.

"Spannend, schwierig und interessant"

Nun besteht also die Möglichkeit, die Verhältnisse wieder geradezurücken. Fritz geht davon aus, dass es eine "intensive und dynamische" Partie wird: "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in einer guten Verfassung sind, die einen guten Kader und beide Ambitionen haben." Mit Anspannung, aber auch mit Vorfreude blicke er dem Spiel entgegen, das seiner Ansicht nach verspricht, "spannend, schwierig und interessant" zu werden.

Tim Lüddecke

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