Bundesliga

Freund: "Boatengs private Geschichte für uns kein großes Thema"

Bayern-Sportdirektor über die Planungen

Freund: "Boatengs private Geschichte für uns kein großes Thema"

Darf sich beim FC Bayern für einen Vertrag empfehlen: Jerome Boateng.

Darf sich beim FC Bayern für einen Vertrag empfehlen: Jerome Boateng. imago images

Einen weiten Weg hatte Jerome Boateng nicht, als er am Sonntag erstmals an der Säbener Straße mittrainierte. Der vereinslose Innenverteidiger, dessen erneute Verpflichtung der FC Bayern aktuell erwägt, wohnt in München. Ob er noch einmal einen Vertrag bei seinem langjährigen Arbeitgeber erhält, steht aber weiterhin nicht fest.

"Er wird auch in den nächsten zwei, drei Tagen an der Säbener Straße trainieren. Dann werden wir noch mal ein Gespräch mit ihm führen und dann schauen wir, was die beste Entscheidung für alle Beteiligten sein kann", sagte FCB-Sportdirektor Christoph Freund am Montag vor dem Abflug zum Champions-League-Gruppenspiel beim FC Kopenhagen (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) am Münchner Flughafen.

"Für den FC Bayern sportlich das Beste"

Boateng, der nach seinem Bayern-Abschied 2021 eine durchwachsene Zeit bei Olympique Lyon erlebte und seit dem 1. Juli ohne Klub ist, würde die Optionen für Trainer Thomas Tuchel im Abwehrzentrum noch einmal erhöhen. "Es ist einfach so, dass wir noch vor einer Woche drei Innenverteidiger verletzt hatten - eine spezielle Situation - und wir uns Gedanken gemacht haben: Was kann in den nächsten Wochen, bis zum Winter passieren? Darum haben wir nach Lösungen gesucht. Und das war unser Zugang dazu, was das Beste für den FC Bayern München sportlich ist", erklärte Freund. Für den Weltmeister von 2014 sei "eine Rolle als Backup" vorgesehen. "Wir haben gesehen, dass wir da eher dünn aufgestellt sind. Er soll einspringen, wenn es sein muss." 

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Dass Boateng zuletzt vor allem neben dem Platz in die Schlagzeilen geraten war, spielt bei den Überlegungen offenbar nur eine untergeordnete Rolle, obwohl bei Teilen der Anhänger vor allem deswegen Vorbehalte hinsichtlich einer Verpflichtung existieren. "Es gibt natürlich ein Verfahren, aktuell ist das ausgesetzt. Darum ist das auch seine private Geschichte und für uns kein großes Thema", so Freund. Natürlich könne "jeder seine eigene Meinung haben". Aber "so, wie die Situation sich darstellt, gilt immer die Unschuldsvermutung".

Freund: Boateng "ein angenehmer Mann"

Wegen eklatanter Rechtsfehler hatte das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung Boatengs wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Der 35-Jährige war im November vergangenen Jahres wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Nun muss der Prozess ein weiteres Mal aufgerollt werden.

Freund hat Boateng zuletzt erstmals kennengelernt und "kann nur Positives über ihn sagen": Der zweimalige Triple-Sieger sei "ein angenehmer Mann, der gut angekommen ist bei den Jungs, in der Mannschaft". Noch in dieser Woche soll es eine Entscheidung geben.

jpe

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