Die Französinnen um Topstar Renard und Bayern-Schreck Katoto hatten bei ihrem Auftakt in der EM-Gruppe D zunächst einmal Glück, nicht in Rückstand zu geraten, als Bonansea freistehend aus wenigen Metern vergab (4.). Ein frühes Ausrufezeichen, dass die Equipe Tricolore aufzuwecken schien. Italiens Mannschaft, durch den corona-bedingten Ausfall Cernoias im Mittelfeld geschwächt, sah sich in der Folge einem wahren Offensivfestival von Les Bleues gegenüber.
Frankreich furios, Italien indiskutabel
Gruppe D, 1. Spieltag
Zunächst vergab Katoto aus Abseitsposition (7.), ehe die auffällige Geyoro einen Patzer der italienischen Hintermannschaft von Kapitänin Gama aus nächster Nähe zur Führung nutzte (9.). Diesem 1:0 ließ Katoto nur drei Zeigerumdrehungen später direkt das 2:0 folgen - ein Wirkungstreffer. Denn es spielte fortan nur noch die Grande Nation, die binnen kürzester Zeit in Person von Katoto (15.), Geyoro (19.) und Cascarino (22.) gleich drei Hochkaräter ausließ.
Ein dreifaches Versäumnis, na klar. Aber auch eines, das noch vor dem Seitenwechsel schnell vergessen gemacht wurde, indem Cascarino (38.) und die glänzend aufgelegte Geyoro (40./45.) zum 5:0-Halbzeitstand trafen.
Französisches Schaulaufen bleibt nicht folgenlos
Dem Ergebnis entsprechend entwickelte sich im zweiten Durchgang ein Schaulaufen der sicheren Siegerinnen, die wohl auch Kräfte für die kommenden Aufgaben schonten. Die letzte Konsequenz in den Aktionen der Französinnen verfloss, Le Azzurre kamen dafür etwas auf, ließen jedoch durch Boattin in der 57. Minute die vorerst beste Chance auf den Ehrentreffer aus.
Kurz darauf schrammte der Außenseiter zudem hauchzart am nächsten Nackenschlag vorbei, als Kapitänin Gama zunächst die Rote Karte sah. Doch der VAR Chris Kavanagh schritt ein - und Schiedsrichterin Rebecca Welch entschied nach Anblick der Wiederholung auf Gelb (66.). Eine vertretbare Entscheidung, der fast auf die Sekunde genau zehn Minuten später der italienische Ehrentreffer durch die eingewechselte Piemonte folgte. Mehr gelang den im zweiten Durchgang verbesserten Italienerinnen aber trotz guter Chancen für Simonetti (90.+2) und Piemonte (90.+5) nicht mehr, es blieb dementsprechend beim eindrucksvollen 5:1 der Equipe Tricolore.
Ein starker Start der französischen Auswahl auf ihrer Mission zum ersten großen Wurf. Zur Erinnerung: Bei allen bisherigen WM- und EM-Teilnahmen sind die Frauen der Grande Nation bis dato noch nie über ein Viertelfinale hinausgekommen.