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Flick über Nominierung: "Es ging darum, wer sein Ego hinten anstellt"

DFB-Kader mit Überraschungen und Rückkehrern

Flick über Nominierung: "Es ging darum, wer sein Ego hinten anstellt"

Setzte mit seiner Nominierung klare Signale: Bundestrainer Hansi Flick.

Setzte mit seiner Nominierung klare Signale: Bundestrainer Hansi Flick. picture alliance/dpa

Bayerns Mittelfeldspieler Leon Goretzka, bei Flicks Champions-League-Triumph mit dem FC Bayern 2020 eine prägende Figur, fehlt ebenso wie die Leipziger Timo Werner und David Raum, der unter ihm konstant nominierte und zwischenzeitlich zum Stammspieler aufgestiegene Thilo Kehrer sowie Matthias Ginter.

Ich habe mit Leon am Mittwoch persönlich gesprochen, er kennt meine Gedanken. Ich schätze ihn sehr, es ist nichts Endgültiges.

Hansi Flick

Länderspiele im September

Der Coach sagt grundsätzlich: "Es ging bei der Nominierung darum, wer der Mannschaft Energie gibt, wer sein Ego hinten anstellt. Jeder, der Leistung bringt, hat noch die Chance wieder aufzuspringen." Also auch Goretzka. "Ich habe mit Leon am Mittwoch persönlich gesprochen", verrät Flick, "er kennt meine Gedanken. Ich schätze ihn sehr, es ist nichts Endgültiges."

Flick erklärt das Fehlen von Werner

Der Bundestrainer erklärt, er wolle von den nicht eingeladenen Spielern "eine Reaktion sehen." Das gilt ebenso für Angreifer Werner, dessen verletzungsbedingtes Abreisen im Juni von Flick noch ausdrücklich bedauert wurde, weil er die Tiefenläufe des früheren Stuttgarters schätzt. Nachdem aber bereits der Saisonkehraus holprig verlaufen war, ist der Leipziger Stürmer auch in die neue Spielzeit nicht gut gestartet, und Flick sagt: "Er hat im Verein nicht ganz die Form und muss an gewissen Dingen arbeiten. Aber ich bin überzeugt, dass er, wenn er das tut, zurückkommen kann."

Dass der Leistungsgedanke in den Hintergrund gerückt sei bei Nominierungen der Vergangenheit, war ein Kernvorwurf mit dem Flick in der Öffentlichkeit und auch in Teilen der Branche konfrontiert wurde. Vor den wegweisenden beiden Partien am 9. und 12. September in Wolfsburg und Dortmund ist er deutlich nach Leistung gegangen.

Süles Rückkehr verdient - Groß' Intelligenz geschätzt

Er hat den in diesem Kalenderjahr noch gar nicht berufenen Niklas Süle zurückgeholt mit der Begründung, dass er "eine gute Reaktion" gesehen habe, und er hat England-Legionär Pascal Groß erstmals nominiert. Das mutet auf den ersten Blick überraschend an, der 32-jährige Ex-Ingolstädter zeigt in der Premier-League bei Brighton indes konstant starke Leistungen und ist für Flick deshalb mehr als ein Experiment: "Er spielt sehr intelligent Fußball, überzeugt seit Jahren in England, ist ein guter Typ. Er freut sich sehr und wir freuen uns sehr auf ihn."

Dass Thomas Müller im Aufgebot fehlt, ist laut Flick zu diesem Zeitpunkt noch kein endgültiges Signal, er begründet die Entscheidung vor allem auch mit seiner Verletzungspause während der Sommer-Vorbereitung: "Thomas und ich haben abgesprochen, dass es wichtig ist, dass er jetzt nach der Pause beim FC Bayern erstmal wieder Fuß fasst."

Sebastian Wolff

 

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