Juve (1:1 gegen Empoli) und Milan (2:2 gegen Bologna) hatten am Samstag gepatzt und Inter damit Steilvorlagen gegeben, um sich im Titelrennen einen Vorteil zu verschaffen. Die Nerazzurri mussten jedoch zur AC Florenz, keine leichte Aufgabe, allerdings auch eine, vor der Inter nicht zurückschreckte, ist man doch seit dem 22. April 2017, also sechs Ligaspielen, in der Toskana ungeschlagen.
Zunächst aber taten sich die Mailänder ein wenig schwer, auch weil die Viola forsch begann und die Initiative an sich riss. Florenz zeigte sich in weiten Teilen als ebenbürtig, offenbarte jedoch im Abschluss Schwächen und kam folglich kaum zu klaren Chancen. Die Beste hatte Bonaventura, als er in der 34. Minute an Sommer scheiterte.
Serie A, 22. Spieltag
Martinez beweist Köpfchen
Zu diesem Zeitpunkt hatte Inter, das sich nach gut zehn Minuten gefangen hatte und zielstrebiger agierte, bereits zwei gute Gelegenheiten (Carlos Augusto, 14.; Frattesi, 33.) vergeben und war durch Lautaro Martinez in Führung gegangen: Der Argentinier hatte sich bei einer Ecke von links am kurzen Pfosten energisch, aber fair gegen Parisi behauptet und hatte anschließend an Freund und Feind vorbei ins Tor zum 1:0 geköpft (14.).
Das war zugleich auch der Pausenstand, auch weil Schiedsrichter Gianluca Aureliano Florentiner Forderungen nach einem Strafstoß wegen eines vermeintlichen Fouls von Bastoni an Ranieri nicht nachkam (35.) - die Szene war auch Gegenstand eines VAR-Checks.
Florenz fehlen die Ideen
Nach dem Seitenwechsel zogen sich die Mailänder verstärkt zurück, wollten Florenz locken und den entscheidenden Konter setzen. Die Viola kam folglich zu mehr Spielanteilen, wusste mit dem Mehr an Ballbesitz aber nicht allzu viel anzustellen. So plätscherte die Partie eine ganze Weile vor sich hin.
In der 76. Minute bot sich den Toskanern auf einmal die ganz große Chance zum Ausgleich, nachdem Schiri Aureliano nach VAR-Intervention (Sommer hatte anstelle des Balles Nzolas Kopf per Faust getroffen) Elfmeter gegeben hatte. Diesen aber führte Gonzalez mit viel Arroganz aus, er verzögerte kurz und schob den Ball dann quasi mittig in die Arme vom Sommer.
So blieb es schlussendlich beim knappen 1:0-Sieg, durch den Inter also unmittelbar vor dem Gipfeltreffen gegen Juve in San Siro am kommenden Sonntag (LIVE! ab 20.45 Uhr bei kicker) die Tabellenführung in der Serie A übernahm. Florenz ist derweil bereits am kommenden Freitag in Frosinone gefordert (20.45 Uhr).