In der 81. Minute kam Finnbogason gegen Portugal ins Spiel, bis zum Schlusspfiff hatte er noch zwei auffällige Szenen: Erst scheiterte er mit einem wuchtigen Linksschuss, dann blockte er einen Ronaldo-Freistoß ab - allerdings mit der Hand, wofür er die Gelbe Karte sah. Nach dem Schlusspfiff war Finnbogason happy über den unerwarteten Punktgewinn des Außenseiters. "Wir genießen dieses Turnier und sind stolz, hier zu sein. Ganz Island tanzt jetzt", sagte er im Gespräch mit dem kicker. Das Erfolgsgeheimnis der Isländer erklärte er so: "Wir haben eine gute Spielergeneration, eine gute Organisation, ein gutes System - wenn ein Neuer kommt, weiß er sofort, welche Rolle er zu spielen hat."
Auf Cristiano Ronaldos Kritik, die defensiven Isländer hätten eine "schwache Mentalität", reagierte Finnbogason gelassen: "Das ist seine Meinung. Ich respektiere sie, aber das ist mir egal." Mit einem Grinsen fügt er hinzu: "Wir haben einen Punkt, sie auch, also sind wir gleich stark. Es gefällt uns, Underdog zu sein." Natürlich rechnet sich der Stürmer auch im zweiten Spiel am Samstag etwas aus. "Gegen Ungarn wollen wir auf Sieg spielen", kündigt er forsch an.
Über einen weiteren Coup der Isländer würde sich auch der neue FCA-Coach Dirk Schuster freuen. "Er hat mir eine Nachricht geschrieben und viel Erfolg für das Turnier gewünscht", erzählt Finnbogason und fügt hinzu: "Ich freue mich darauf, mit ihm zu arbeiten. Ich kenne ihn noch nicht wirklich." Nach der EM und dem anschließenden Urlaub wird sich das ändern, schließlich verlängerte Finnbogason seinen Vertrag in Augsburg erst kürzlich bis 2020.