Bundesliga

Filbry kontra Keller: Brisante Personalie im Milliardenspiel

DFL-Klubs wählen Bobic-Nachfolger

Filbry kontra Keller: Brisante Personalie im Milliardenspiel

Wer folgt auf Fredi Bobic: Klaus Filbry (li.) oder Christian Keller?

Wer folgt auf Fredi Bobic: Klaus Filbry (li.) oder Christian Keller? imago images

Dabei geht es um die Nachfolge des bei Hertha BSC entlassenen Fredi Bobic im Aufsichtsrat der DFL. Der von den Berlinern und dem VfB Stuttgart vorgeschlagene Sprecher der Werder-Geschäftsführung, Klaus Filbry, und Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln, werfen ihren Hut in den Ring. Filbry kann auf die Stimmen des "Teams fanintensive Vereine" zählen, zu dem neben den Bremern, dem VfB und der Hertha auch Eintracht Frankfurt, Schalke 04, der VfL Bochum sowie aus der 2. Liga Fortuna Düsseldorf, der Hamburger SV und der 1. FC Nürnberg gehören.

Noch ist unklar, wer neben dem FC, dem FC St. Pauli und dem FC Augsburg, der Keller formal vorgeschlagen hat, für den Kölner stimmen würde. Klar ist jedoch: Es wäre ein Votum, das zumindest mit einer kritischen Betrachtungsweise des Milliardenpokers um einen Liga-Investor in Verbindung stünde, nachdem sich Keller jüngst kritisch zu dem Prozess geäußert hat. Zwar hat der Aufsichtsrat keine Entscheidungskompetenz in der Investorenfrage, zudem versuchen die Verantwortlichen wie Alexander Wehrle Druck vom Kessel zu nehmen.

Der Platz neben Darmstadts Rüdiger Fritsch ist frei

"Ich sehe keine Glaubensfrage, wir haben innerhalb der Gruppe, zu der Köln lange gehört hat, kontrovers über einen Liga-Investor diskutiert", sagte der VfB-Vorstandsboss als Mitglied der "Fanintensiven" gegenüber dem kicker. Hinter den Kulissen aber wird heiß diskutiert, sowohl über das Thema als auch die Bobic-Nachfolge.

Das hängt mit folgender, brisanter Konstellation zusammen: Die DFL-Satzung sieht neben dem Sprecher und dessen Stellvertreter des Präsidiums - BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Freiburgs Oliver Leki, dessen Amt derzeit wegen der DFL-Interimsgeschäftsführung ruht - vier weitere Aufsichtsräte vor. Davon je einen aus den Teilversammlungen der Bundesliga und der 2. Liga (aktuell Stephan Schippers/Borussia Mönchengladbach und Ralph Huschen/SC Paderborn). Zwei weitere Plätze soll laut Satzung die Generalversammlung wählen. Einen davon nimmt Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) ein. Um den zweiten bewerben sich nun eben Keller und Filbry.

Die bisher gängige Vorgehensweise stößt auf Kritik

Wie bei der Generalversammlung 2019, als es für mehrere Positionen in verschiedenen DFL-Führungsgremien verschiedene Kandidaten gab, ist auch an diesem Freitag in der Teilversammlung der Bundesliga eine Probeabstimmung der 18 Erstligavereine geplant. Filbry werden aufgrund seines Rückhalts aus dem "Team fanintensive Vereine" gute Mehrheitschancen bescheinigt. Auch vom konkreten Ergebnis soll abhängen, ob Keller seine Kandidatur aufrechterhält.

Ist dies der Fall und schickt die 1. Liga tatsächlich zwei Kandidaten bei der Mitgliederversammlung ins Rennen um die Bobic-Nachfolge, besteht die Möglichkeit, dass Keller beim Votum aller 36 Vereine die Kampfabstimmung in der Mitgliederversammlung vornehmlich durch Stimmen der 2. Liga gewinnt. Die bisher gängige Vorgehensweise mit der möglichen Vorauswahl durch die Teilversammlung stößt bei den Keller-Befürwortern ohnehin auf Kritik. Sie argumentieren, dass der aktuell vakante Aufsichtsratsposten einer sei, der aus der Gesamtversammlung der 36 zu besetzen ist.

Michael Ebert, Benni Hofmann

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