2. Bundesliga

Fiel ist zufrieden - und hadert dennoch

Nürnberg kommt in Wiesbaden nicht über ein Remis hinaus

Fiel ist zufrieden - und hadert dennoch

War beim 1:1-Remis seiner Mannschaft insgesamt zufrieden, haderte aber dennoch: FCN-Trainer Cristian Fiel.

War beim 1:1-Remis seiner Mannschaft insgesamt zufrieden, haderte aber dennoch: FCN-Trainer Cristian Fiel. picture alliance/dpa

Es deutete sich bereits in der Trainingswoche an, dass Nürnbergs Top-Torjäger Can Uzun nicht rechtzeitig gesund werden würde. Weil neben dem 18-Jährigen auch noch Linksaußen Kanji Okunuki auszufallen drohte, musste sich Chefcoach Cristian Fiel auf den Worst-Case vorbereiten. Der trat dann am Freitagabend gegen 17.30 Uhr auch ein, als der FCN über seine sozialen Kanäle die Aufstellung für das Auswärtsspiel in Hessens Landeshauptstadt bekanntgab. Auf dem Spielbogen nicht zu finden waren eben genau die zwei fraglichen Akteure.

Uzun-Vertretung Duman überzeugt

Für Uzun, der seit Mitte Dezember an allen Toren des 1. FC Nürnberg beteiligt war, musste Fiel also eine Alternative finden, die den Ausfall des Deutsch-Türken zumindest ansatzweise linderte. Diese fand der 43-jährige Trainer in Taylan Duman, der trotz seiner geringen Spielpraxis in den letzten Wochen der auffälligste Mann auf dem Platz war und mit seiner Pass- (88 Prozent) als auch Zweikampfquote (70 Prozent) zu überzeugen wusste. Einzig an seiner Chancenwertung dürfte der 26-Jährige zu knabbern haben, ließ Duman doch gleich zwei Hochkaräter aus.

"Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gezeigt", resümierte Fiel. "Auch mit dem Spiel gegen den Ball war ich zufrieden." Auf den individuellen Fehler von Torhüter Carl Klaus habe seine Mannschaft "direkt eine Reaktion gezeigt". Fiel ließ jedoch auch durchklingen, dass "noch mehr drin gewesen" wäre. Nur fünf Minuten nach Ivan Marquez' Ausgleichstreffer vergab Erik Wekesser, der den erkrankten Okunuki durchaus ansprechend vertrat, die hundertprozentige Möglichkeit die Partie zu drehen.

Gyamerah: "Zwei verlorene Punkte"

Weil sowohl der etatmäßige Kapitän Enrico Valentini (Wadenprellung) als auch der zum wiederholten Male auf die Bank verwiesene nunmehr Ersatzkeeper Christian Mathenia nicht im Nürnberger Aufgebot standen, führte Rechtsverteidiger Jan Gyamerah den FCN bereits zum zweiten Mal von Beginn an als Spielführer aufs Feld. "Wenn man auf das Spiel und die Chancen schaut, dann sind es eher zwei verlorene Punkte", gab der 28-Jährige zu. Gyamerah wollte den Punkt aber keinesfalls unter den Tisch schieben, sondern ergänzte, dass es positiv gewesen sei, wie das Team "nochmal zurückgekommen" ist. "Das macht mich froh."

Erfreulich war für den Club sicherlich auch, dass Joseph Hungbo nach langer Verletzung (Teilabriss der Adduktorensehne) sein Comeback in der Nachspielzeit feierte. Zuletzt hatte der Engländer am 23. September 2023 ein Pflichtspiel für die Mittelfranken bestritten.

Einer, der anders als Hungbo ganz sicher nicht im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern spielen wird, ist Marquez. Der Torschütze sah in der Nachspielzeit seine fünfte Gelbe Karte. Wer den gesetzten Innenverteidiger gegen die Roten Teufel ersetzt, ist unklar. Neben Ahmet Gürleyen oder Florian Hübner könnte auch U-17-Weltmeister Finn Jeltsch am nächsten Sonntag sein Profidebüt feiern.

hob