2. Bundesliga

FCK entschuldigt sich bei St. Paulis Maurides

St. Pauli-Profis machten rassistische Beleidigungen publik

FCK entschuldigt sich bei Maurides

St. Paulis Angreifer Maurides (re.) wurde rassistisch beleidigt.

St. Paulis Angreifer Maurides (re.) wurde rassistisch beleidigt. IMAGO/MIS

Die St. Pauli-Angreifer Maurides und Oladapo Afolayan wurden auf ihren Instagram-Accounts nach der Partie vielfach rassistisch beleidigt. Beide hatten den Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen und haben diese Beiträge ihrem Klub gemeldet. Der reagierte am Montag mit einer Stellungnahme, auf die wiederum der FCK antwortete.

"Der FC St. Pauli verurteilt diese Diskriminierung auf das Schärfste. Rassismus hat kein Platz am Millerntor und ist durch nichts zu rechtfertigen", schrieb der Kiez-Klub. "Das sollte für alle Stadien, Kurven sowie auch für die sogenannten sozialen Medien gelten. Diese Vorfälle zeigen auf bittere Weise, wie wichtig es ist, sich kontinuierlich und immer wieder gegen Rassismus zu engagieren."

"Auch am Betze ist kein Platz für Rassismus!"

Die Lauterer reagierten bestürzt auf die verbalen Entgleisungen, deren Urheber dem FCK-Umfeld zugeordnet werden. Der Klub hatte sich bereits am Montagmorgen proaktiv mit den Hamburgern in Verbindung gesetzt, sich von den Beleidigungen distanziert und dafür entschuldigt. Dies geschah außerdem öffentlich. Auf Twitter schrieb der 1. FC Kaiserslautern am Nachmittag: "Auch am Betze ist kein Platz für Rassismus! Daher möchten wir Maurides im Namen des FCK für Entgleisungen, zu denen es in den Social-Media-Kommentaren ihm gegenüber gekommen ist, um Entschuldigung bitten. Ein solches Verhalten ist mit den FCK-Werten vollkommen unvereinbar."

Auslöser für die Attacken soll eine Aktion zwischen St. Paulis Brasilianer und dem Pfälzer Jean Zimmer kurz vor Ende der Partie gewesen sein. Nach einem Foul und einer anschließenden Gelben Karte hatte Maurides einen Kuss auf Zimmers Stirn angedeutet. Ins Zentrum der Hass-Kommentare rückte in der Folge auch Maurides' Freundin Mayke, die ebenfalls auf Instagram aktiv ist und am Montag Geburtstag hatte.

Erst vor zwei Wochen hatten die Lauterer bittere Erfahrungen mit Hass und Hetze im Netz gemacht. Nach dem 3:1-Sieg in Hannover war Keeper Andreas Luthe zur Zielscheibe geworden und hatte ebenfalls öffentlich gemacht, dass offenbar 96-Anhänger ihn bedroht hatten.

Verbale und geistige Irrläufer

Dass wie Luthe nun auch Maurides und Afolayan den Mut hatten, die Entgleisungen in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen und damit auch den Weg ebnen, dass diese strafrechtlich verfolgt werden können, ist ein wichtiges Zeichen. Und der richtige Umgang mit verbalen und geistigen Irrläufern.

Sebastian Wolff

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