Bundesliga

1. FC Köln - Eigengewächs Salih Özcan ist im Aufwärtstrend

Kölns 22-Jähriger wird im Mittelfeld-Zentrum immer wertvoller

FC-Eigengewächs Özcan ist im Aufwärtstrend

"Er hat es bis zu seiner Auswechslung sehr gut gemacht": Salih Özcan kassierte ein Extra-Lob von Trainer Markus Gisdol.

"Er hat es bis zu seiner Auswechslung sehr gut gemacht": Salih Özcan kassierte ein Extra-Lob von Trainer Markus Gisdol. imago images

Es hilft ja nichts. Jonas Hector fehlt dem 1. FC Köln und dies wird sich möglicherweise kurzfristig nicht ändern. Die Lücke, die er im Kölner Gebilde hinterließ war gewaltig. Als Mittelfeldspieler mit Führungsanspruch, als Kapitän, als der Spieler mit der größten Erfahrung.

Das alles fehlte seit dem zweiten Spieltag, seit sich Hector in Bielefeld verletzte. Die anschließenden Niederlagen wurden auch an diesem Umstand festgemacht - verständlich. Doch was ein Sieg alles bewirken kann, zeigt das Kölner 2:1 in Dortmund. Ein glücklicher Dreier, durchaus. Aber auch ein Erfolg, der auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung basierte, einer veränderten Grundordnung (Dreier/Fünfer-Kette statt Viererabwehr) und paradoxerweise darauf, dass nicht allein Hector verletzt ausfiel.

Das Fehlen der beiden Stürmer Sebastian Andersson und Anthony Modeste bewegte Trainer Markus Gisdol dazu, eine falsche Neun zu nominieren, womit das Zentrum kompakter gestaltet wurde, dem Gegner viel weniger Räume gestattet werden als in den Spielen zuvor. Mit Jan Thielmann und Ondrej Duda agieren seitdem zwei gelernte Mittelfeldspieler abwechselnd in vorderster Linie, allerdings nicht als klassische Spitze, sondern mit viel Bewegung zwischen den Linien agierend. Eine Maßnahme, die sowohl in Dortmund als auch gegen Wolfsburg griff. Durch das Überladen des Zentrums stehen die Kölner deutlich kompakter, empfangen den Gegner an der Mittellinie, um nach Ballgewinn über die Flügelspieler schnell umzuschalten.

Özcan bestach durch Präsenz und Körperlichkeit

Dabei sichert Skhiri als Solo-Sechser ab, während Salih Özcan als Verbindungsspieler immer den Weg aus dem Zentrum in die Tiefe sucht, um von dort hinter die Kette zu kommen. Sowohl in Dortmund als auch am Samstag gegen Wolfsburg klappte dies durchaus überzeugend, Eigengewächs Özcan zeigte sich Mitspielern und Gegner, bestach durch Präsenz und Körperlichkeit, bereitete die Führung durch Thielmann vor - ehe er noch vor der Pause verletzt raus musste.

Aufatmen in Köln, als sich die Oberschenkelverletzung am Sonntag als "nicht strukturell" entpuppte, der Mittelfeldspieler soll zeitnah wieder mitmischen können. Und möglichst dem Aufwärtstrend folgen, dem der Mannschaft und seinem eigenen.

Markus Gisdol lobt den Kapitän der U-21-Nationalmannschaft: "Die Sechser und Achter haben zueinander gefunden. Man sieht, dass Salih in einer sehr guten Verfassung ist. Er hat es bis zu seiner Auswechslung sehr gut gemacht und ist in der Verfassung für uns sehr wertvoll." Und so soll es weitergehen. Auch dann, wenn Jonas Hector zurückkehrt.

Flu

Bilder zur Partie 1. FC Köln - VfL Wolfsburg