Die Schalker Steilvorlage zur Vorentscheidung hatte der FCB am 31. Spieltag noch liegenlassen und in Nürnberg nur einen Punkt geholt. "Jetzt", sagte BVB-Coach Lucien Favre dann vor dem 32. Spieltag, nachdem er die Meisterschaft unmittelbar nach der 2:4-Derbyniederlage abgehakt hatte, "ist wieder alles möglich". Es folgte ein 2:2 nach 2:0-Führung in Bremen - und die Bayern waren wieder auf vier Punkte enteilt.
Die erste Chance ließ der FCB beim 0:0 in Leipzig noch liegen. Jetzt, am 34. Spieltag, ist alles klar: Bayern feiert nach dem 5:1 gegen Frankfurt zum siebten Mal hintereinander die deutsche Meisterschaft. Dem BVB half der 2:0-Erfolg in Gladbach nicht mehr. Es war eine der spannendsten Saisons der vergangenen Jahre, weil die Münchner im veranschlagten Übergangsjahr anfällig waren wie lange nicht. Gegen Ende der Hinrunde hatte Dortmund noch neun Punkte Vorsprung auf den Rekordmeister gehabt.
Die Bayern agierten dazu nicht immer souverän (das betrifft auch die "bemerkenswerte" Pressekonferenz von Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic), kamen in der eigenen Arena nicht über Unentschieden gegen Augsburg, Freiburg und Düsseldorf (nach 3:1-Führung) hinaus und flogen im Achtelfinale gegen Liverpool aus der Champions League.
Am Ende hat Trainer Niko Kovac, der ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub feiern durfte, sogar noch die Chance aufs Double - diesmal dann gegen Leipzig. Am 25. Mai steht in Berlin das Pokalfinale an.
Übrigens: Franck Ribery hat einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Der im Sommer scheidende Franzose, der emotional verabschiedet wurde, feierte seine neunte Meisterschaft in Deutschland, das gelang vor ihm noch niemandem. Zum Abschied traf der 36-Jährige dann auch noch - schöner hätte er sich das nicht ausmalen können.