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FC 24: TOTS-Mbappé wird zu "Messi-Gate" 2.0 in FUT

EA SPORTS korrigiert ungewollt gute Belohnungen

FC 24: FUT-Spieler "absichtlich verarscht"? Mbappé wird zu "Messi-Gate" 2.0

In deutlich mehr FUT-24-Teams als geplant: Das rote TOTS-Spielerwahl-Item von Kylian Mbappé.

In deutlich mehr FUT-24-Teams als geplant: Das rote TOTS-Spielerwahl-Item von Kylian Mbappé. picture alliance/EA SPORTS

Ein vorerst letztes Mal steht Frankreichs Superstar Kylian Mbappé in FC 24 im Team of the Season (TOTS) der Ligue 1. Der pfeilschnelle Angreifer, über dessen PSG-Abschied im kommenden Sommer bereits lange spekuliert worden war, machte jüngst offiziell, dass er die französische Hauptstadt nach Saisonende verlassen werde.

Top-TOTS werden zur Standardware

Will sich Mbappé im echten Leben nach der Meisterschaft und einem persönlichen Rekord per Pokalsieg und Double würdevoll verabschieden, hat EA SPORTS seinem virtuellen Abbild zunächst jegliche positive Konnotation genommen. Ein Fehler in den FUT-Champs-Rewards hatte zur Folge, dass die eigentlich extrem seltene Karte reihenweise als Belohnung an Spieler ausgegeben wurde.

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Selbiges galt für die ebenfalls preisintensiven und exzellent bewerteten Items von Ousmane Dembelé und Warren Zaire-Emery sowie das etwas weniger gefragte TOTS-Objekt Jonathan Davids. Diese drei schienen Social-Media-Posts nach in den Belohnungen am Freitag quasi garantiert.

EA reagiert und erntet riesigen Shitstorm

EA SPORTS reagierte in der Nacht auf Samstag knapp auf den Vorfall. Der offizielle 'FC Direct Communication'-Account auf X ließ gegen vier Uhr deutscher Zeit verlautbaren: "Wir haben ein Problem festgestellt, bei dem die Champions-Spielerwahlen unbeabsichtigte Ergebnisse lieferten. Dies wurde im Spiel korrigiert" - worauf ein Shitstorm folgte.

Einmal mehr fühlte sich ein Großteil der Spieler von EA SPORTS über den Tisch gezogen und massiv benachteiligt. Denn nur die schnellsten FUT-Zocker, die den freitags startenden Wettbewerb frühestmöglich abschlossen, profitierten von den überproportional guten Belohnungen. Wer die "Weekend League" nach der Ankündigung des X-Accounts von EA SPORTS beendete, musste sich derweil mit zumeist zweit- bis drittklassigen Spielerwahlen begnügen.

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Gefrustet von der extremen Ungleichheit, machten einige Spieler unter dem EA-Post ihrer Entrüstung Luft. Als "langsamste und dümmste Firma, die jemals existiert hat" bezeichnete etwa der 3,2 Millionen Follower starke Account 'HYPEX' EA SPORTS. Etwas diplomatischeren, aber nicht weniger kritischen Zuspruch erhielt der YouTuber von Content Creator Craig 'NepentheZ' Douglas: "Ihr müsst Witze machen. Lasst es, wie es war, alle waren zufrieden. Es ist wirklich wahnsinnig, dass ihr "beabsichtigt", Spieler dafür zu verarschen, euren kompetitiven Spielmodus zu spielen."

Es bedeutet, dass ihr absichtlich von dieser Firma dafür verarscht werdet, ihr Spiel zu spielen.

Content Creator Craig 'NepentheZ' Douglas

In einem Video zu dem Thema bekräftigte Douglas seine Worte. "Ich kann es nicht glauben. Genau das sollte es immer sein", kommentierte er einige der massiv abgeschwächten Spielerwahlen, und führte aus: "Ich hasse den Wortlaut von EA. Sie haben "unbeabsichtigte" Ergebnisse bereitgestellt, indem sie Spieler für das Spielen ihres kompetitiven Modus' belohnt haben. Es war ungewollt, dass ihr gute Spieler bekommt, was bedeutet, dass ihr absichtlich von dieser Firma dafür verarscht werdet, ihr Spiel zu spielen und darin euer Geld auszugeben."

Zu belegen sind die Anschuldigungen des Engländers als Außenstehender nicht. Wohl aber ist festzuhalten, dass EA SPORTS wiederholt eine desaströse Figur abgibt. Nicht nur durch den eigentlichen Fehler, sondern auch durch die Reaktion auf diesen. Anstatt allen Spielern dieselben positiv verzerrten Chancen zu lassen und damit für Fairness zu sorgen, hat der Entwickler und Publisher sich einmal mehr für die Bevorteilung einer Minderheit entschieden.

Eine Vorgehensweise, die EA SPORTS bereits häufiger an den Tag legte. Zum Jahresauftakt hatte etwa eine fehlerhafte Upgrade-SBC übermäßig häufig die TOTY-Variante Lionel Messis ausgegeben. Während die glücklichen Spieler ihre Messi-Objekte nachvollziehbarerweise behalten durften, schraubte der Entwickler zeitnah an den Wahrscheinlichkeiten und korrigierte diese für alle anderen Spieler drastisch nach unten.

In FIFA 23 hatte sich derweil ein Hero-Pack in den Ingame-Shop eingeschlichen, mit dem sich einige frühe Vögel die Taschen vollmachten. Wer zu spät kam, musste hingegen ohne den Bonus leben. Kompensation? Fehlanzeige. Und so ist hinsichtlich des "Messi Gates" 2.0 um Mbappé und Kollegen ebenfalls kein Ausgleich für die Masse an Spielern in Aussicht, die die fehlerhaften Rewards verpasst haben.

Die Community bekommt, was sie verdient

Doch wieso sollte es auch anders sein? EAs jüngster Geschäftsbericht weist trotz negativen Trends in den letzten Monaten ein Plus von zwei Prozent bei den Netto-Einnahmen gegenüber dem Vorjahr aus - hauptsächlich dank Ausgaben von Spielern in Ultimate Team und Co. Die fragwürdigen Strategien des Konzerns, so "ekelhaft" Teile der EAFC-Community sie auch finden, gehen also auf - sinkenden Spielerzahlen zum Trotz. Der Gaming-Gigant kann es sich ganz offensichtlich erlauben, Fehler um Fehler zu machen und jahrelang monierte Probleme, beispielsweise in Form der regelmäßig mangelhaft wirkenden Server, nicht ausreichend anzugehen.

So desaströs die Figur also auch sein mag, die EA SPORTS nicht nur in diesem Fall, sondern schon seit Jahren immer wieder abgibt, so sehr gehört auch zur Wahrheit, dass die Community, die sich um EAs Fußballsimulation geschart hat, den Publisher durch ihr Kaufverhalten legitimiert.

mja

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