EA SPORTS FC 24

73% Einnahmen aus UT & Co.: Spieler pumpen weiter Geld in EA

Trotz Verkaufseinbußen

73% Einnahmen aus FUT & Co.: Spieler pumpen weiter Geld in den Konzern

Zeit für Zahlen: EA hat seinen neuen Quartalsbericht veröffentlicht.

Zeit für Zahlen: EA hat seinen neuen Quartalsbericht veröffentlicht. SOPA Images/LightRocket via Getty Images

2,366 Milliarden US-Dollar in Netto-Buchungen und 1,945 Milliarden in Netto-Einnahmen: EAs Zahlen aus dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 klingen einmal mehr riesig. Hervor gehen sie aus dem entsprechenden neuen Bericht, zu dem EA als börsennotiertes Unternehmen verpflichtet ist. Doch was bedeuten die Unsummen im finanziellen Kontext des Videospiel-Giganten?

Netto-Buchungen und Netto-Einnahmen

  • Im Unterschied zu Netto-Einnahmen werden unter Netto-Buchungen auch zukünftige Einnahmen berücksichtigt, die vertraglich bereits zugesichert sind, aber noch nicht faktisch vorliegen. Als Beispiel dienen etwa zu zahlende Beträge, die aus EA-Play-Abonnements resultieren, aber für den Kunden erst in einigen Wochen oder Monaten fällig werden. 

Zunächst mal stellen sie ein generelles Wachstum im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres dar: Rund 3,4 Prozent beträgt die Steigerung der Netto-Einnahmen, etwa ein Prozent die der Netto-Buchungen. Was allerdings nicht heißt, dass sich alle Geschäftsfelder im Aufwind befinden. Einen neuen Rekord fährt EA mal wieder durch die sogenannten "Live-Services" ein. Darunter fallen etwa die Mikrotransaktionen in den Ultimate-Team-Modi von FC 24 oder Madden NFL 24 - der Kauf der Packs. 

Ultimate Team als Geschäftsmodell ein "Evergreen"

Netto-Buchungen in Höhe von 1,712 Milliarden US-Dollar entstammen demnach aus FUT, EA Play & Co. Was 73 Prozent der gesamten Netto-Buchungen entspricht, die EA zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember 2023 verzeichnen konnte. "Das unterstreicht den Evergreen-Charakter dieses Geschäftsmodells und damit die Fähigkeit, das Wachstum unserer Franchises in Zukunft zu steigern", interpretiert EAs oberster Finanzer Stuart Canfield. 

Vier Millionen fehlen zum FIFA-23-Start

Auf der anderen Seite der Medaille stehen die Einnahmen durch Verkäufe der Spiele-Vollversionen. Diese sind im vergangenen Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr zuvor von 622 Millionen US-Dollar auf 618 Millionen gesunken. Legt man einen hypothetischen Durchschnittspreis von 60 US-Dollar pro EA-Titel zugrunde, ergäben sich daraus knapp 67.000 weniger veräußerte Spiele. Ein eher geringer Abfall, den CFO Canfield dennoch als "gewisse Schwächen" im entsprechenden Segment anerkennt. 

Ob dies in direkten Zusammenhang mit FC 24 zu setzen ist, geht aus dem Quartalsbericht nicht hervor. Schon wenige Wochen nach dem Release waren allerdings vermehrt Medienberichte über sinkende Verkaufszahlen gegenüber FIFA 23 aufgetaucht. Zudem hatte EA selbst bestätigt, dass in der Startphase weniger Partien in FC 24 absolviert würden. CEO Andrew Wilson spricht davon, dass EA SPORTS FC "die Erwartungen übertroffen" habe. Allerdings waren diese durch EA auch bewusst vergleichsweise niedrig gesteckt. 

Madden NFL 24 positiv hervorgehoben

Für FUT und FC Mobile führt Canfield zudem an, man müsse den Quartalsvergleich auch unter dem Aspekt betrachten, dass Ende 2022 eine Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden hat. Als umso "beeindruckender" empfindet der CFO selbst das dortige "zweistellige Wachstum der Netto-Buchungen". 

Positiv hervorgehoben wurde von EA auch der finanzielle Erfolg von Madden NFL 24, dem laut EA "meistverkauften Sportspiel des Kalenderjahres 2023 in Nordamerika". Bei der American-Football-Simulation steht wie schon bei FC 24 der Ultimate-Team-Modus im Fokus: Wilson spricht in diesem Zuge von "verbesserter Monetarisierung" und macht keinen Hehl daraus, dass Mikrotransaktionen mit Echtgeld-Einsatz auch in Zukunft eine hohe Priorisierung genießen werden. 

73 Prozent seiner vermuteten Einnahmen erwirtschaftet EA also aus Ingame-Käufen und Abos. Gleichzeitig sinken die Verkäufe der Games. Weniger Spieler geben demnach mehr Geld für FUT, MUT, HUT oder EA Play aus. Bei allen Bugs und Problemen, mit denen der Konzern zu kämpfen hat: Die Spieler scheint das weniger als vermutet zu interessieren, sie investieren mehr. Gerade im Lichte der vielen negativen Eindrücke über FC 24 kann der Quartalsbericht also als voller Erfolg von EA gefeiert werden.

nas

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