Bundesliga

Farke und das komplizierte Offensivpuzzle

Gladbachs Trainer kann mit dem angeschlagenen Koné planen

Farke und das komplizierte Offensivpuzzle

Deutete einen möglichen Systemwechsel an: Daniel Farke.

Deutete einen möglichen Systemwechsel an: Daniel Farke. IMAGO/fohlenfoto

An der komplizierten Situation im Sturm hat sich auch gegen Ende der Trainingswoche nichts geändert. Mehr als Individualtraining ist für Marcus Thuram nach dem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich noch nicht drin. Dennoch macht Trainer Daniel Farke Fortschritte bei seiner Nummer 9 aus. "Es hat sich bei ihm in den letzten 48 Stunden wesentlich verbessert. Bei Marcus besteht eine große Chance, dass er in Leverkusen wieder zur Verfügung steht. Ob er schon jetzt für Dortmund ein Thema sein kann - das wird sehr eng. Er hat jetzt drei Wochen lang nicht mit der Mannschaft trainiert", sagte der VfL-Coach am Donnerstag und machte deutlich: "Für einen Platz in der Startelf kommt er auf gar keinen Fall infrage. Und auch mit dem Kader wird es eng."

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Ohne den besten Torschützen Thuram (13 Treffer) und seinen Stellvertreter Alassane Plea (gesperrt) herrscht Not auf der Neunerposition. Der klassische Spielertyp für das Sturmzentrum fehlt im Kader, deshalb steht die Suche nach zentralen Angreifern, die eine gewisse Torquote garantieren, auch ganz oben auf der Agenda für den Sommer. Kurzfristig muss sich Farke mit dem Personal beschäftigen, das einsatzbereit ist. Und da deutete der Trainer am Donnerstag auch einen möglichen Systemwechsel an. Vielleicht zwei Spitzen statt einem Neuner? "Wir müssen kreativ sein, weil einfach kein zentraler, klassischer Stürmer im Kader ist. Es ist zum Beispiel möglich, auch in der Grundformation etwas zu wechseln und ohne zentralen Stürmer zu spielen", gab Farke, der normalerweise auf eine 4-2-3-1-Grundordnung setzt, Einblick in seine Überlegungen.

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Nathan Ngoumou und Jonas Hofmann könnten ein Duo bilden, das für Schnelligkeit und Tiefe steht. Oder der ballsichere und abschlussstarke Lars Stindl könnte noch etwas offensiver positioniert werden als gewöhnlich. Den U-23-Torjäger Semir Telalovic (12 Treffer in der Regionalliga West), der hochgezogen wurde zu den Profis, betrachtet Farke für Samstag nicht als Startelfkandidaten. "Es würde zu weit gehen, ihn als Option für 90 Minuten in Dortmund zu sehen", sagte der 46-Jährige.

Dass Manu Koné am Donnerstag nicht auf dem Trainingsplatz stand, sei "eine Vorsichtsmaßnahme" gewesen, erklärte Farke. "Er hat einen Schlag aufs Knie bekommen gestern. Ich denke, er kann morgen das Abschlusstraining bestreiten", gab der Coach Entwarnung. Und auch bei Nico Elvedi schaut es für Dortmund gut aus. Der Innenverteidiger hatte beim 2:0-Sieg gegen den VfL Bochum einen Schlag aufs Sprunggelenk abbekommen. "Deshalb hat Nico individuell trainiert in den vergangenen zwei Tagen, um gar kein Risiko einzugehen. Wenn nichts mehr passiert, ist er voll einsatzfähig", so Farke.

Jan Lustig