Bundesliga

Fabio Blanco: Das Ende eines Missverständnisses

Frankfurts Top-Talent vor Wechsel nach Barcelona

Fabio Blanco: Das Ende eines Missverständnisses

Machte kein Profispiel für Eintracht Frankfurt: Fabio Blanco.

Machte kein Profispiel für Eintracht Frankfurt: Fabio Blanco. picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie

Der Abschied von Fabio Blanco nach nur einem halben Jahr bei der Frankfurter Eintracht ist offenbar nur noch Formsache. "Die Wahrscheinlichkeit, dass er uns verlässt, ist sehr hoch", bestätigte Sportvorstand Markus Krösche am Sonntag im Gespräch mit dem kicker.

Der 17-jährige spanische Juniorennationalspieler, den die Eintracht im vergangenen Sommer ablösefrei aus der U 19 des FC Valencia geholt und mit einem Vertrag bis 2023 ausgestattet hatte, steht unmittelbar vor einem Wechsel zum FC Barcelona und soll dort zunächst für die Zweitvertretung stürmen. Der Weggang des Youngsters hatte sich bereits seit geraumer Zeit angedeutet, in den vergangenen Tagen war Blanco zwecks Vereinssuche vom Training freigestellt.

Im Sommer waren beide Seiten zu blauäugig

Das Ende eines Missverständnisses, nachdem im Sommer beide Seiten eindeutig zu blauäugig in ihre medial enthusiastisch verkündete Liaison eingetreten waren. Fabio Blanco und seine Berater, weil sie die Hürden unterschätzten, die Coach Oliver Glasner so umschreibt: "Wenn du als sehr junger Spieler zu einem Klub kommst, der international spielt, hast du wenig Trainingszeit. Dazu kommt ein neues Umfeld, eine neue Sprache. Und du hast noch nie Erwachsenenfußball gespielt. Wenn du dann die Geduld verlierst, kann es dahin führen, wo es eben hingeführt hat: Dass alle Seiten unzufrieden sind."

Diese äußeren Umstände, die von vornherein auf der Hand lagen, hätten freilich auch den Eintracht-Verantwortlichen bewusster sein können. Und sie dazu bewegen sollen, sowohl dem Spieler gegenüber als auch öffentlich eine realistischere Erwartungshaltung vorzugeben.

Wirtschaftlich hat sich der Deal dennoch gelohnt

Immerhin: Wirtschaftlich wird sich das kurze Gastspiel des Talents für den Bundesligisten auszahlen. Die Ablösesumme für Blanco liegt nach kicker-Informationen bei rund 500.000 Euro. Hinzu kommen diverse Vereinbarungen in Millionenhöhe für den Fall, dass der Angreifer bei Barça den Durchbruch schafft oder weiterverkauft wird. Mit dem oberflächlichen Urteil, den Spieler verkannt zu haben, müssten Krösche und Glasner wohl leben, wenn Blanco irgendwann durchstartet. Zumindest ein beträchtliches finanzielles Trostpflaster wäre dem Klub aber gewiss.

Thiemo Müller

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