Trainer Adi Hütter hofft, dass sich diese Frage gar nicht erst stellen wird. "Wir gehen davon aus, dass Frederik gesund wird. Ansonsten müssen wir schauen, was passiert. Aber jetzt haben wir mal ein paar Tage Zeit", sagte der Coach nach der Niederlage gegen Wolfsburg. Sollte Rönnow in London ausfallen, könnte die Eintracht in Felix Wiedwald wohl einen weiteren Torhüter für die Europa League nachnominieren, da auch Kevin Trapp (Schulter-OP) nicht zur Verfügung steht. Doch ein Blick in die UEFA-Statuten verrät, dass die Sachlage nicht ganz so einfach ist. Der Teufel steckt im Detail.
"Stehen einem Verein wegen langwieriger Verletzung oder Krankheit nicht mindestens zwei Torhüter aus seiner Liste A zur Verfügung, darf der Verein den ausgefallenen Torhüter vorübergehend ersetzen. Die Nachmeldung des neuen Torhüters anhand der offiziellen Anmeldeunterlagen (Liste A) kann zu einem beliebigen Zeitpunkt der Saison erfolgen", heißt es in Artikel 43 des UEFA-Reglements zur Europa League. Das liest sich auf den ersten Blick vielversprechend. Allerdings schränkt die UEFA ein: "Eine Verletzung oder Krankheit gilt dann als langwierig, wenn sie ab dem Tag des Auftretens mindestens 30 Tage dauert. Ein Torhüter, der vor Ablauf dieser 30 Tage genest, darf bis zum Ablauf der 30 Tage nicht wieder in Liste A aufgenommen werden."
Zimmermann ist eine weitere Alternative für Hütter
Nun wird Rönnow mit seiner Erkältung gewiss nicht 30 Tage ausfallen. Sollte die Eintracht ihn dennoch durch Wiedwald ersetzen, könnte der dänische Nationalkeeper am 12. Dezember im letzten Gruppenspiel gegen Guimaraes nicht eingreifen. Bliebe theoretisch die Möglichkeit, Wiedwald für Trapp nachzunominieren. Doch ob die UEFA das angesichts Rönnows nicht langwierigen Ausfalls erlauben würde? So detailliert sind die Statuten dann doch nicht. Klar ist nur: "Die UEFA kann eine weitere medizinische Untersuchung des Torhüters auf Kosten des Vereins anordnen; der medizinische Experte wird von der UEFA ernannt." Sollte Rönnow ausfallen, hätte Hütter natürlich auch die Möglichkeit, Jan Zimmermann das Vertrauen zu schenken. Als bei der Eintracht ausgebildeter Local Player konnte er - anders als Wiedwald - Anfang September als dritter Torhüter für die Europa League gemeldet werden.
