Vergangene Woche kassierte Essen im Abstiegskampf eine enttäuschende 0:2-Auswärtsniederlage beim SV Meppen, Trainer Christoph Dabrowski nahm vor dem Duell mit den Münchner Löwen daher zwei Änderungen vor. In der Abwehr ersetzte Plechaty auf der rechten Seite Kourouma, im Angriff durfte Berlinski für Engelmann von Beginn an ran. Das Ziel war klar: Mit einem Dreier wäre der Klassenerhalt perfekt gewesen.
Löwen-Coach Maurizio Jacobacci musste derweil arg rotieren und mit einem durch Verletzungen verkleinerten Kader nach Essen reisen. Im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg II gab es sechs Änderungen, angefangen mit Kretzschmar im Tor. Auch Belkahia, Moll, Cocic, Steinhart und Bär waren neu in der ersten Elf.
3. Liga, 36. Spieltag
Die offensiv beginnenden Löwen hatten direkt in der zweiten Minute etwas Pech, als eine verunglückte Abwehraktion der Hausherren von Cocic abprallte und auf die Essener Latte sprang. Der 19-Jährige verzeichnete kurz darauf einen weiteren guten Abschluss (9.), doch im Anschluss kam Essen besser ins Spiel.
Nach einer Löwen-Ecke konterte RWE mit drei Mann, zunächst scheiterte Young an Torwart Kretzschmar, doch Harenbrock war zur Stelle und markierte den Führungstreffer (21.). Im Anschluss fiel den Gästen aus München offensiv zu wenig ein, Essen kam dagegen zu weiteren Chancen durch einen Fallrückzieher von Berlinski (31.) oder einen Abschluss von Young (39.). Münchens Offensivabteilung agierte insgesamt zu ungefährlich und ging entsprechend verdient mit einem Rückstand in die Halbzeitpause.
Verbesserte Löwen drehen das Spiel
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Löwen deutlich verbessert. In der 51. Minute hatte Bär die Chance zum Ausgleich, als er alleine aufs gegnerische Tor zulief, aber doch noch rechtzeitig von RWE-Keeper Golz und Rios Alonso gestört wurde. Die Gäste waren nun aber die aktivere Mannschaft und kamen vermehrt vor das gegnerische Tor, so wie Deichmann in der 53. und in der 58. Minute.
Kurz darauf war es wieder der 28-Jährige, der vor dem Essener Tor auftauchte. Nach einem langen Ball behauptete sich Deichmann geschickt gegen mehrere Verteidiger und schob zum verdienten Ausgleich ein (65.). Der eingewechselte Greilinger setzte wenig später die Chance zur Führung noch über die Latte (71.), besser machte er es gut zehn Minuten später. Der 22-Jährige bestrafte die schläfrige RWE-Abwehr und nickte nach einer Hereingabe von Moll ein (82.).
Engelmann sichert RWE einen Punkt im Abstiegskampf
Die Angriffsbemühungen der Gastgeber waren im Anschluss überschaubar, München sah bis kurz vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Doch mit der letzten Aktion des Spiels gelang dem eingewechselten Engelmann tatsächlich noch der Ausgleich für RWE: Eine abgefälschte Hereingabe landete auf dem Kopf des 34-Jährigen, der Rettungsversuch von Verlaat kam erst hinter der Linie (90. + 5).
Damit sicherte sich RWE einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den VfB Oldenburg auf Platz 17 beträgt zwei Spieltage vor Schluss sechs Zähler - Essen hat zudem die deutlich bessere Tordifferenz (-11 zu -20).
Am kommenden Samstag gastiert RWE beim ebenfalls abstiegsbedrohten HFC (14 Uhr). Bereits am Freitag steht für die Münchner Löwen das letzte Heimspiel der Saison auf dem Programm, zu Gast ist Waldhof Mannheim (19 Uhr).