Beim Favoriten aus der Hauptstadt hatte Trainer Carlo Ancelotti nach dem 4:1 bei Celta Vigo drei Änderungen vorgenommen: Der nach Infekt genesene Kroos kehrte für Camavinga zurück ins Mittelfeld, während sich Vazquez und Rüdiger in der Viererkette einordneten. Carvajal und Mendy blieben dafür auf der Bank.
Vinicius verwandelt und wirbelt weiter
Anmerken ließen die Königlichen sich die Wechsel aber nicht. Die ersten 20 Minuten gingen klar an die Gäste, die in Person von Vinicius Junior direkt die erste Chance zur Führung nutzten (12.). Der quirlige Brasilianer war es auch, der in der 19. und 32. Minute die nächsten nennenswerten Offensivbemühungen des ersten Durchgangs unternahm - die beide jedoch ohne Folge blieben.
In den Schlussminuten des ersten Durchgangs kippte die Partie dann. Wieder wurde Vinicius gefährlich, diesmal jedoch Vinicius Souza auf Seiten Espanyols, der Courtois mit einem Distanzschuss zur ersten Parade des Abends zwang (38.). Eine kleine Initialzündung, nach welcher Cabrera per Kopf noch knapp am Ausgleich vorbeigesegelt war (42.), bevor der ehemalige Frankfurter und Hannoveraner Joselu schließlich den verdienten 1:1-Pausenstand für die Katalanen besorgte (43.).
Keeper halten das Remis
La Liga, 3. Spieltag
Der zweite Durchgang knöpfte in der Folge nahtlos an: Espanyol blieb mutig und kam zur ersten Top-Chance nach dem Seitenwechsel: Wieder schloss Joselu im zweiten Versuch ab, diesmal parierte Courtois aber mit einem starken Reflex (59.). Genauso stark aufgelegt zeigte sich anschließend Gegenüber Lecomte, der einen Schlenzer Benzemas abwehrte (63.), bevor der Franzose drei Minuten später das vermeintliche 2:1 erzielte - aber zu Recht aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.
Dennoch gingen die Königlichen mit etwas Oberwasser in die Schlussphase. Mehr als ein abgefälschter Versuch Benzemas (76.) kam zunächst aber nicht zustande. Die Katalanen hielten leidenschaftlich dagegen und spielten weiterhin mit, hatten in der 84. Minute jedoch etwas Glück, als ein Tackling Oscar Gils gegen Vinicius Junior nicht zu einem Elfmeter führte.
Benzemas kurioser Schlusspunkt
In einer wilden Schlussphase sollten aber doch noch die Gäste jubeln: Erst vollstreckte Benzema eine Flanke Rodrygos zum späten 2:1 (87.), bevor Espanyol-Keeper Lecomte mit einer kuriosen Notbremse den Doppelschlag des französischen Routiniers auf Seiten Madrids einleitete. Bei einem langen Ball war der Torwart überhastet aus seinem Kasten gekommen und hatte Ceballos abgeräumt (90.+3). Rodrygo hatte in der Folge aus dem Abseits getroffen, nach ausführlichem VAR-Check stand aber die Rote Karte (90.+6). Diese bedeutete, dass Kapitän Calero ins Tor musste, da Espanyol nicht mehr wechseln konnte. Dem Innenverteidiger ließ Benzema mit dem Standard keine Chance und setzte den Schlusspunkt zum 3:1 (90.+10).
Real ist damit weiterhin verlustpunktfrei und empfängt das ebenso makellose Real Betis Sevilla am Samstag (16.15 Uhr) zum Topspiel um die Tabellenführung, während Espanyol Barcelona tags darauf zur gleichen Zeit in Bilbao um den ersten Saisonsieg kämpft.