Bundesliga

Eintracht hofft gegen VfB auf Kolo Muani und Ndicka

Die Personallage vor dem Pokalspiel in Stuttgart

"Es sieht gut aus": Eintracht hofft auf Kolo Muani und Ndicka

Reicht es bis Mittwoch? Die Eintracht hofft auf Torjäger Randal Kolo Muani.

Reicht es bis Mittwoch? Die Eintracht hofft auf Torjäger Randal Kolo Muani. IMAGO/osnapix

Der erste Teil des Satzes von Oliver Glasner war vielversprechend. "Es sieht gut aus...", sagte der Frankfurter Trainer zu den Einsatzchancen seines Top-Torjägers. Doch die Zweifel folgten. "... das dachte ich aber auch vor dem letzten Spiel." Gegen den FC Augsburg musste der Franzose wegen seiner Adduktorenbeschwerden kurzfristig aussetzen. Einmal mehr wurde deutlich, dass ohne den 24-Jährigen dem Offensivspiel aktuell jegliche Torgefährlichkeit fehlt.

Der Einbruch im Angriffsspiel ist erschreckend. In der Hinrunde hatte nur der FC Bayern und RB Leipzig mehr als die 36 Tore der SGE erzielt, in den bisher 13 Rückrundenspielen ist nur der 1. FC Köln harmloser. Die Abhängigkeit von Kolo Muani wird immer fataler. Von den 14 Treffern seit dem 18. Spieltag gehen sieben auf das Konto des Vizeweltmeisters. Trainer Oliver Glasner fasste das jüngste Offensivdebakel in einem Satz zusammen. "Mario (Götze, Anm. der Redaktion) hatte keinen einzigen Torschuss, Rafa (Borré) hatte keinen einzigen Torschuss und Daichi (Kamada) hatte einen aus 30 Meter, der über das Tor geht. Das sind unsere drei Offensivspieler."

Dass die Eintracht erstmals in dieser Saison trotz des Fehlens von Kolo Muani punkten konnte, nachdem sowohl in der Hinrunde in Bochum als auch beim Achtelfinalrückspiel in der Champions League in Neapel am Ende ein 0:3 stand, ist keineswegs ein Fortschritt. Es war ausschließlich der gütigen Mithilfe des FCA in Form des Eigentors von Elvis Rexhbecaj am Samstag geschuldet.

Lindström belebte die behäbige Offensive

Die Rückkehr von Kolo Muani am Mittwoch erscheint fast alternativlos, um die Träume vom Finale nicht schon im Vorfeld aufgeben zu müssen. Einen neue Option hat Glasner aber noch in der Hinterhand. Bei seinem Comeback gegen den FCA wirkte Jesper Lindström mit seiner Schnelligkeit und Wendigkeit auch in den wenigen Minuten wie das Element, was der behäbigen Offensive zuletzt fehlte. Nach der Verletzungspause von rund zwei Monaten werde er aber "keine Wunderdinge" erwarten, stellte Glasner klar.

Während der Startelfrückkehr von Djibril Sow nichts im Weg steht, könnte in der der Defensive auch Evan Ndicka, der zuletzt drei Spiele wegen muskulärer Beschwerden in der Hüfte verpasste, wieder eine Option sein. "Er hat einen sehr guten Eindruck gemacht, hat dann bei einer kleinen Spielform aber auch schon relativ gepumpt, weil er 14 Tage wirklich kaum etwas machen konnte. Ich werde mich morgen nochmal mit ihm unterhalten, aber klar ist ja auch, dass wir in unserer Innenverteidigung ohnehin schon improvisieren. Und wenn Evan sich bereit fühlt und die Trainingseindrücke das Bestätigen, ist die Wahrscheinlichkeit auf die Startelf sehr hoch", so Glasner, der speziell auf die Kopfballstärke des Verteidigers gegen die vielen großen Spieler des VfB zählt. Andernfalls wird erneut Linksverteidiger Christopher Lenz in der Dreierkette aushelfen müssen.

Frankfurter Pokal-Gen macht Hoffnung

Das Personal ist aber nur das eine. Wenn die Mannschaft im Kollektiv keine klare Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Wochen zeigt, wird sie das Pokalfinale am 3. Mai nur aus der Ferne beobachten dürfen. Das "Pokal-Gen" macht Glasner Hoffnung. "Wir haben noch einige Spieler vom Pokalsieg 2018 (3:1 gegen Bayern München) dabei, die Hälfte der Mannschaft war in Sevilla dabei. Das prägt sich ein, das macht süchtig", erzählte der Österreicher. Dass nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den FCA, dem neunten Ligaspiel in Serie ohne Sieg, die Köpfe schon am Sonntag wieder nach oben gingen, stimmt dem Coach außerdem zuversichtlich. "Ich habe seit gestern ein gutes Gefühl, weil ich der Überzeugung bin, dass eine positive Grundstimmung das entscheidende ist, dein Potenzial abzurufen."

Moritz Kreilinger