Bundesliga

Erster Wintertransfer: Schalke verpflichtet Tauer aus Mainz

Sechser kommt auf Leihbasis aus Mainz

Erster Wintertransfer: Schalke verpflichtet Tauer

Neu auf Schalke: Niklas Tauer.

Neu auf Schalke: Niklas Tauer. IMAGO/Martin Hoffmann

"Niklas erfüllt alle Voraussetzungen, die wir uns für das Profil gesetzt hatten: ein Spieler, der die Bundesliga kennt, der keine lange Eingewöhnungszeit benötigt und der variabel einsetzbar ist", sagt Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel über den ersten Wintertransfer des Bundesliga-Schlusslichts. "Wir sind sicher, dass er mit seiner Mentalität genau zu unserer Mannschaft passt und sein vorhandenes Potenzial hier abrufen wird." 

Der 21-Jährige kam in der laufenden Bundesliga-Saison erst dreimal für die Mainzer zum Einsatz, die Schalker jedoch sind vom Potenzial Tauers überzeugt: "Mit Niklas gewinnen wir einen dynamischen und zweikampfstarken Spieler, der uns auch mit seiner spielerischen Klasse weiterhelfen wird", sagt S04-Trainer Thomas Reis, der den gebürtigen Mainzer vor allem als Sechser eingeplant. "Er kann aber auch als Innen- oder Rechtsverteidiger auflaufen", ergänzt Reis.

Leihe ohne Kaufoption

Für Tauer, über dessen Wechselmodalitäten beide Vereine Stillschweigen vereinbarten, ist es der erste Klubwechsel, seitdem er im Alter von elf Jahren zum FSV stieß und dort zum Junioren-Nationalspieler heranreifte. Auf Schalke soll er nun den nächsten Schritt machen und regelmäßige Einsatzzeiten in der Bundesliga sammeln. "Ich bin heiß darauf, mit der Mannschaft auf das große Ziel, den Klassenerhalb, hinzuarbeiten", sagt Tauer. "Beim Spiel auf Schalke vor wenigen Wochen habe ich erlebt, welche Kraft das Publikum und die Mannschaft gemeinsam entwickeln können. Diesen Schwung benötigen wir auch in den verbleibenden Saisonspielen."

Eine Kaufoption haben die Schalker nicht für Tauer. "Für Niklas ist es in dieser Phase seiner Entwicklung wichtig, regelmäßig zu spielen und Erfahrungen auf dem Platz zu sammeln", wird der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel auf der FSV-Website zitiert. "Entsprechend war es auch sein Wunsch, einen Wechsel vorzunehmen und seine Chance an einem anderen Standort suchen zu dürfen. Schalke 04 bietet ihm eine gute Perspektive auf höchstem Niveau, wir wünschen Niklas für seine Zeit in Gelsenkirchen alles erdenklich Gute."

Mainz hofft auf Win-Win-Situation

Mainz verspricht sich von der Ausleihe eine Win-Win-Situation. Nach nur 93 Einsatzminuten von Tauer an den ersten 15 Spieltagen ging der Klub davon aus, in der 2. Liga einen Verein zu finden, der dem U-20-Nationalspieler eine gute Perspektive bietet, um Spielpraxis zu sammeln. Dass es nun sogar im Oberhaus der Fall sein soll, könnte die Karriere des FSV-Eigengewächses wieder beflügeln.

Wie es im Sommer 2024 weitergeht, scheint jedoch offen. Bei seinem Ausbildungsverein, bei dem Tauer seit zehn Jahren spielt und bis 2025 unter Vertrag steht, wird der 21-Jährige als Abwehrspieler gesehen. Er selbst bevorzugt, wie auf Schalke geplant, die Sechserposition. Im Mittelfeldzentrum besteht in Mainz durch Dominik Kohr, Anton Stach und Leandro Barreiro ein personelles Überangebot.

Auch Edimilson Fernandes, der für die Sechs infrage kommt und zum Innenverteidiger umgeschult wurde, verlängerte erst kürzlich bis 2026. Trotz erheblicher Personalprobleme gab Trainer Bo Svensson in der Mainzer Innenverteidigung in der Hinrunde Fernandes und Anthony Caci den Vorzug vor Tauer.

Matthias Dersch, Michael Ebert

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