2. Bundesliga

Busfahrer: Nico Patschinski hat seine Berufung gefunden

Ex-St. Pauli-Profi fährt Bus in Hamburg

Erst Bestatter, nun Busfahrer: Patschinski hat seine Berufung gefunden

Ex-Profi Nico Patschinski ist nun Busfahrer in Hamburg.

Ex-Profi Nico Patschinski ist nun Busfahrer in Hamburg. imago images/Contrast

Nico Patschinski schoss den FC St. Pauli vor gut 20 Jahren mit einem Tor gegen den FC Bayern zum "Weltpokalsieger-Besieger". Nach diesem Treffer ging es für den gebürtigen Berliner allerdings nicht bergauf, sondern bergab - fußballerisch als auch privat: "Meine Laufbahn ist sang- und klanglos ausgelaufen", verriet der Angreifer dem kicker im Jahr 2017.

Des Weiteren traf "Patsche" auch abseits des Platzes laut eigener Aussage "ein paar" falsche Entscheidungen: "Insgesamt dürfte ich als Profi circa eine Million verdient haben, aber ich war oft ein bisschen naiv", so Patschinski im Interview gegenüber der "SZ". Unter anderem habe er zeitweise drei Mieten gezahlt, eine für seine Wohnung in Ahlen und zwei für seine damalige Frau in Berlin und Hamburg.

Patschinski war als Leichenbestatter, Paketbote und Tellerwäscher tätig

Das gute Einkommen war somit schnell verbraucht, sodass der Stürmer nach seiner aktiven Zeit als Fußballer sofort einen neuen Job brauchte. Allerdings habe er während seiner Karriere nicht an die Zukunft gedacht, weshalb er sich im Anschluss in diversen Berufen ausprobierte. Unter anderem war er Leichenbestatter, Paketbote und Tellerwäscher. Inzwischen scheint der 45-Jährige seine Berufung gefunden zu haben: Patschinski ist Busfahrer in Hamburg.

Ich mag den Job. Im Bus hast nur du das Sagen, du hast eine gewisse Unabhängigkeit und mit Menschen zu tun.

Nico Patschinski

"Ich mag den Job. Im Bus hast nur du das Sagen, du hast eine gewisse Unabhängigkeit und mit Menschen zu tun", erklärt der Ex-Profi, der bei Heimspielen von St. Paulis-Stadtrivalen den Shuttlebus zum Volksparkstadion fährt. Obwohl seine Zeit bei den Kiez-Kicker schon fast zwanzig Jahre her ist, erkennt ihn noch ein Großteil der HSV-Fans. An Sprüche wie „Ach, guck mal, da fährt die Pauli-Zecke", ist er deswegen gewöhnt. Es mache ihm sogar Spaß, wenn die Fans anschließend grölen.

Aus diesem Grund könne sich der 2:0-Torschütze gegen den damaligen Weltpokalsieger Bayern München laut eigener Aussage vorstellen, bis zu seinem Lebensende Bus zu fahren: "Im Moment kann ich mir gut vorstellen, dass ich so lange Bus fahre, bis ich mit einem Herzinfarkt zusammenbreche. Vorausgesetzt, ich brenne vorher nicht mit der Fahrerkasse durch", so Patschinski.

kon