Bundesliga

Erneuter Ausfall: Zweite Muskelverletzung bei Keita

Werder gibt Diagnose bekannt

Erneuter Ausfall: Zweite Muskelverletzung bei Keita

War gerade erst wieder voll dabei: Naby Keita.

War gerade erst wieder voll dabei: Naby Keita. IMAGO/Eibner

Der Ball flog über ihn hinweg, und Naby Keita versuchte hinterherzulaufen - doch als er das Tempo anziehen wollte, brach der Werder-Profi seine Bewegung ohne gegnerische Einwirkung abrupt ab. Er beugte sich nach vorne und fasste sich an den rechten hinteren Oberschenkel. Wie die Bremer am Sonntagnachmittag bekanntgaben, zog sich der Mittelfeldspieler bei dieser Aktion eine "leichte muskuläre Verletzung" zu, er werde seinem Klub "in den kommenden Bundesliga-Spielen fehlen". Erneut.

Der Neuzugang vom FC Liverpool war ja schon kurz nach seiner ablösefreien Verpflichtung mehr als zwei Monate lang durch eine Adduktorenverletzung außer Gefecht gesetzt worden. Nun hatte Keitas Einsatz bei der 2:3-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim die Startelf-Premiere für seinen neuen Klub bedeutet.

Keita fehlt wieder: "Er war gerade erst voll dabei"

Doppelt ungünstig am Samstagabend war wiederum, dass sich die verhängnisvolle Szene in der 58. Minute zutrug, unmittelbar bevor Keita ohnehin hätte ausgewechselt werden sollen. "Wir haben geplant, ihn in der 60. Minute vom Platz zu nehmen", erläuterte Werder-Coach Ole Werner seine Überlegungen. Der für ihn ins Spiel gekommene spätere Torschütze zum 2:2-Ausgleich, Jens Stage, stand da schon an der Seitenlinie bereit. Diese schritt Keita kurz darauf lediglich gehend entlang, sein erster Austausch mit Mannschaftsarzt Dr. Georg Tsironis ließ bereits nichts Gutes befürchten.

"Das ist natürlich sehr bitter für Naby, da er erst gerade wieder voll dabei war", erklärte Leiter Profifußball Clemens Fritz in der Vereinsmeldung: "Die Verletzung ist nicht ganz so schwerwiegend, er wird uns jedoch mindestens in den kommenden beiden Partien nicht zur Verfügung stehen."

Wie nachhaltig ist Keitas Mehrwert?

Damit wird Keita auch nicht, wie ursprünglich geplant, zur Nationalmannschaft Guineas reisen können. Stattdessen wird er wieder an seinem Comeback arbeiten - nachdem Werner schon jetzt von einem "langen Weg" für den Werder-Profi sprach, um seinen Rhythmus wiederzufinden. Dass ihm dieser und das nötige Spieltempo gegen Hoffenheim noch fehlten, "war dann schon in der einen oder anderen Aktion zu merken", erklärte der Coach: "Das ist etwas anderes als zu trainieren oder nur zu kurzen Einsätzen zu kommen."

Zwar deutete Keita in vereinzelten Situationen einmal mehr an, dass er mit seinen Fähigkeiten einen Mehrwert für die Bremer Mannschaft darstellen kann, "gerade in der Offensive" (Fritz) und "speziell bei den letzten Pässen" (Werner). Nur: Wie oft wird das angesichts seiner Verletzungsanfälligkeit in dieser Saison überhaupt der Fall sein können?

Tim Lüddecke