Bundesliga

Erinnerungen an Düsseldorf: Rose lobt Kampls "Topleistung"

Kampls Zukunft über 2024 hinaus offen

Erinnerungen an Düsseldorf: Rose lobt "Topleistung" von Kampl

Er trumpfte gegen Augsburg auf: Kevin Kampl.

Er trumpfte gegen Augsburg auf: Kevin Kampl. imago images

Dort, wo Kevin Kampl am Samstag im Spiel gegen den FC Augsburg auftauchte, sieht man den Mittelfeldakteur von RB Leipzig eher selten. In der zehnten Minute tauchte Kampl nach Timo Werners Hereingabe von rechts in bester Strafraum-Stürmer-Manier am Fünfmeterraum auf und dirigierte die Kugel im Fallen mit seinem rechten Fuß zum zwischenzeitlichen 1:1 ins Augsburger Tor. In der 35. Minute hob der 32-Jährige schließlich den Ball an die Augsburger Strafraumkante, wo ihn Werner annahm und dann mit einem sehenswerten Schuss zum 3:1 ins Netz wuchtete.

Vorlagen gibt Kampl häufiger, seltener sind für den Routinier eigene Tore. Vor der Partie gegen Augsburg hatte der Blondschopf sein letztes Pflichtspiel-Tor für die Leipziger am 17. Juni 2020 erzielt, zum 1:0 beim damaligen 2:2 im Liga-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Gegen Augsburg war Kampl aber nicht nur wegen seines Treffers und seiner Vorlage ein wichtiger Faktor des Leipziger Spiels.

Der Routinier, der dieses Mal als offensiverer Part der Doppelsechs neben Amadou Haidara weiter vorne als sonst agierte, war mit seinen Dribblings (100 Prozent Erfolgsquote) und klugen Pässen Initiator etlicher Leipziger Angriffsaktionen, wirkte leichtfüßig wie zu besten Tagen und war von den Augsburgern kaum zu fassen. "Es gab schon ein paar Jungs, die Topleistung gebracht haben", sagte nach dem Spiel ein mit dem Gesamtvortrag seiner Mannschaft nicht 100-prozentig zufriedener Trainer Marco Rose, "Kevin war einer davon."

Rose: "Er hatte es nicht immer einfach in den letzten Wochen"

Kampl macht sein bestes Saisonspiel und seine beste Partie seit längerem. "Kevin war wichtig für uns, auch in der Rolle. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht", lobte Rose seine Nummer 44, "er hatte es nicht immer einfach in den letzten Wochen." In der Tat ist der nach den beiden Torhütern Peter Gulacsi und Örjan Nyland drittälteste Leipziger Spieler in dieser Saison keine Stammkraft mehr.

In den 39 Pflichtspielen, die RB in dieser Saison bisher bestritten hat, stand Kampl nur 18-mal in der Startelf. "Er war natürlich nicht immer happy", sagt Rose über die Rolle des Routiniers als Einwechselspieler, "aber er ist immer drangeblieben." Zuletzt durfte Kampl in der Liga immerhin viermal nacheinander starten. Und gegen Augsburg hat er nun ein Ausrufezeichen gesetzt. Oder wie Rose sagt: "Das zeigt einfach seine Wichtigkeit für unser Spiel und für unseren Kader."

Bis 2024 läuft Kampls Vertrag bei RB noch, wie es danach weitergeht ist noch offen. Mit den Profis, deren Verträge 2024 auslaufen (neben Kampl Dani Olmo, Yussuf Poulsen, Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg), will sich Max Eberl "im Sommer in Ruhe hinsetzen". Ausnahme ist Dani Olmo, mit dem der Leipziger Geschäftsführer Sport derzeit schon über eine Vertragsverlängerung verhandelt.

Andreas Hunzinger