Erst verlor die Mannschaft von Bennet Wiegert im April das DHB-Pokalfinale gegen Kiel, dann folgte am Sonntagabend die zweite bittere Niederlage dieser Saison: Im Finale der European League unterlag der SCM Gastgeber Benfica Lissabon in der Verlängerung mit einem Tor Unterschied und verpasste somit die Titelverteidigung. Im Anschluss herrschte Frust bei den Magdeburger Handballern.
European League, Finale
"Man denkt, man hat alles erlebt in diesem Sport, und dann passiert das", sagte Trainer Wiegert der "Magdeburger Volksstimme": "Das gilt es zu verarbeiten. Das wird alles andere als einfach."
Meisterschaft schon gegen Balingen-Weilstetten möglich
Da half zunächst selbst die Aussicht auf den ersten Meistertitel seit 21 Jahren nicht mehr. In der Bundesliga führt der SCM drei Spieltage vor Saisonende mit 58:4 Punkten die Liga an, erster Verfolger ist der THW Kiel (52:10). Am Donnerstag können sich die Magdeburger gegen HBW Balingen-Weilstetten mit dem vorzeitigen Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft seit 2001 trösten. Es wäre der zweite Titel der Saison nach dem überraschenden Sieg beim IHF Super Globe. "Jetzt müssen wir schnell regenerieren und am Donnerstag das große Ziel angehen", sagte Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt.
Ihren fünften Titel im zweitklassigen europäischen Handballwettbewerb hätten die Magdeburger dennoch gerne aus Lissabon mitgenommen, nicht zuletzt, weil sie damit alleiniger Rekordhalter der European League geworden wären. Nach dem 34:29 im Halbfinale gegen Nexe Nasice aus Kroatien war die Hoffnung groß, die Finalniederlage hinterließ laut Trainer Wiegert eine "zutiefst enttäuschte und frustrierte Mannschaft".
Wir waren nicht gut genug.
Magnus Saugstrup
Kreisläufer Magnus Saugstrup stellte fest: "Wir waren nicht gut genug." Trotz zwölf Treffern des überragenden Omar Ingi Magnusson, trotz einer Führung bis wenige Sekunden vor Schluss. Mit dem letzten Wurf der regulären Spielzeit erzwang Alexis Borges Hernandez die Verlängerung für Benfica - und setzte auch dort den Schlusspunkt. Wiegert weiß: "Jetzt ist viel Coachingarbeit gefragt."