Beide Favoriten der Gruppe D hatten ihr Auftaktspiel "nur" mit 1:0 gewonnen und gingen leicht verändert ins mutmaßliche Endspiel um Platz eins. Bei England starteten nach dem Sieg über Haiti Daly und James anstelle von Carter und Hemp, Dänemark setzte nach dem knappen Erfolg gegen China auf Madsen statt Sörensen.
Wie zu erwarten war, spielten die Lionesses vom Anpfiff weg direkt nach vorne. Mit Erfolg: Weil die zum Strafraum ziehende James nicht ernsthaft attackiert wurde, konnte sie Maß nehmen und den Ball wunderbar neben den Pfosten ins Netz legen (6.) - das frühe 1:0.
Gerade über die Flügel machte England weiterhin Druck. Links hinten lief mit Daly schließlich die Torschützenkönigin der englischen WSL auf, genügend Offensivdrang war in Kombination mit der davor spielenden James also vorhanden. Doch den Abschlüssen im Zentrum fehlte die Genauigkeit.
Walsh bleibt hängen - England findet nicht zurück in die Spur
Frauen-WM - 2. Spieltag, Gruppe D
Weil sich auch defensiv allmählich Unkonzentriertheiten einschlichen, wackelte die Führung nach etwa einer halben Stunde. Erst recht, als die Szene folgte, die das Spiel für eine Weile lahmlegen sollte: Mittelfeldlenkerin Walsh blieb im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Per Trage wurde die teuerste Spielerin der Welt abtransportiert, eine schwere Knieverletzung wird befürchtet. Coombs kam an ihrer Stelle zum WM-Debüt (38.).
Walshs geschockte Teamkolleginnen fanden danach nicht mehr so recht in die Spur. Auch nach dem Seitenwechsel häuften sich kleinere Fehler wie Greenwoods ungenaues Rückspiel (63.), die sich aber nicht fatal auswirkten. Trainerin Sarina Wiegman wirkte unzufrieden, wechselte aber erst nach 75 Minuten doppelt.
Vangsgaard köpft an den Pfosten
Auch mit England und Hemp für Russo und Toone änderte sich allerdings wenig. Im Gegenteil: Abgesehen von einer Kopfballchance für Routinierin England (82.) gelang nicht mehr viel. Dafür kam Dänemark noch zu seiner größten Chance des Spiels. Vangsgaard setzte sich im Zentrum gegen Daly durch und köpfte den Ball an den rechten Pfosten (87.).
Abhängig vom Ausgang des Spiels zwischen China und Haiti könnte dieser englische Sieg schon das Weiterkommen bedeuten. Viel anbrennen sollte allerdings auch in der letzten Gruppenpartie gegen China (Dienstag, 13 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht mehr. Für Dänemark geht es zur gleichen Zeit gegen WM-Neuling Haiti noch einmal um nötige Punkte fürs Achtelfinal-Ticket.