2. Bundesliga

Eklat bei Elversberg gegen Rostock: DFB verurteilt Angriff auf Assistenten

"Wie weit soll das noch gehen?"

Eklat bei Elversberg gegen Rostock: DFB verurteilt Angriff auf Assistenten

Kurz vor dem Eklat: Fabian Maibaum (li.) verlässt mit Schiedsrichter Robert Kampka den Rasen in Elversberg.

Kurz vor dem Eklat: Fabian Maibaum (li.) verlässt mit Schiedsrichter Robert Kampka den Rasen in Elversberg. IMAGO/Eibner

Das Zweitliga-Spiel zwischen Aufsteiger SV Elversberg und dem FC Hansa Rostock ist am Samstag von einem Vorfall nach Schlusspfiff überschattet worden. Wie der DFB am Sonntagabend mitteilte, wurde Linienrichter Fabian Maibaum beim Verlassen des Spielfelds attackiert. Demnach schüttete ihm ein Zuschauer von der Tribüne den Inhalt seines Bierbechers aus kurzer Entfernung gezielt ins Gesicht und auf den Körper.

Nach Verbandsangaben wurde der Besucher vom Ordnungspersonal und von der Polizei identifiziert und ausfindig gemacht. Maibaum hat bei der Polizei Strafanzeige und Strafantrag gegen den Angreifer gestellt, Schiedsrichter Robert Kampka den Vorfall im Spielbericht vermerkt.

Lutz Michael Fröhlich, der Maibaum jegliche Unterstützung zusicherte, ist fassungslos. "Ich sehe keinen Lerneffekt aus den Vorfällen in den vergangenen zwei Jahren", zitiert der DFB den Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH. Die Angriffe gegen Schiedsrichter reichten "von Becherwürfen und dem Beschütten mit Bier über beleidigende und abwertende Äußerungen sowie Diffamierungen in den sozialen Netzwerken bis hin zu Morddrohungen".

Wo soll das hinführen, für die betroffen Unparteiischen in allen Spielklassen, aber auch für das Image des Fußballs?

Lutz Michael Fröhlich

Erst in der vergangenen Saison war das Drittliga-Spiel zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiss Essen beim Stand von 1:1 abgebrochen worden, nachdem Schiedsrichter Nicolas Winter in der Halbzeitpause mit Bier übergossen worden war. Später gewann Essen das Spiel mit 2:0 am grünen Tisch.

Das kicker-Managerspiel:

"Wie weit soll das noch gehen? Wo soll das hinführen, für die betroffen Unparteiischen in allen Spielklassen, aber auch für das Image des Fußballs?", fragte Fröhlich nach dem neuerlichen Vorfall am Samstag. Respekt und Anstand müssten wieder sichtbare Kennzeichen des Fußballs werden, "sonst hat dieser Sport keine gute Zukunft".

Aufsteiger Elversberg hatte die Partie in Saarbrücken tief in der Nachspielzeit noch aus der Hand gegeben. Nachdem Jannik Rochelt einen Elfmeter zum möglichen 2:0 für die SVE vergeben hatte und Wahid Faghirs Tor beim Nachschuss wegen einer Abseitsposition aberkannt worden war, hatte Juan José Perea mit einem späten Doppelpack Rostock noch zum 2:1-Auswärtssieg geschossen.

jpe

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