Bundesliga

Ekelhaftes Augsburg? "Hoodie-Typ" Reis: "Wir sind auch eklig"

Schalke stellt sich auf ein schwieriges Gastspiel ein

Ekelhaftes Augsburg? "Hoodie-Typ" Reis: "Im Endeffekt sind wir genauso eklig"

Stellt sich auf ein intensives Duell mit dem FC Augsburg ein: Schalke-Trainer Thomas Reis.

Stellt sich auf ein intensives Duell mit dem FC Augsburg ein: Schalke-Trainer Thomas Reis. IMAGO/RHR-Foto

Mit einem kurzen "Glück auf" begann Thomas Reis die Pressekonferent an diesem Donnerstag, um kurz darauf erst einmal über das Personelle zu sprechen. Die Erkenntnis neben fix fehlenden Akteure wie Sebastian Polter (Kreuzbandverletzung) oder Dominick Drexler (Muskelfaserriss) daraus: Marcin Kaminski ist frisch weggebrochen, "hat leider mit einem Hexenschuss zu tun gehabt die Woche und hat bisher nicht trainiert". Deswegen wird der Innenverteidiger für das bevorstehende Kellerduell und Gastspiel beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) "wohl nicht zur Verfügung stehen".

Linksverteidiger Thomas Ouwejan ist derweil nach Adduktorenbeschwerden "ins Training zurückgekehrt". Dennoch müsse Reis schauen, inwieweit es klappt. "Doch auf jeden Fall ist er schmerzfrei, das ist ein sehr, sehr guter Schritt in die richtige Richtung."

Schritte in die richtige Richtung hat auch sein Team gemacht. Das jüngste Doppel-Comeback gegen Revierrivale Borussia Dortmund (2:2) war schließlich das siebte Bundesliga-Spiel in Folge ohne Niederlage (zwei Siege, fünf Remis). Mit nunmehr 20 Punkten auf der Habenseite gaben die Königsblauen einerseits die lange Zeit gehaltene Rote Laterne an Hoffenheim ab und näherten sich der rettenden Zone bis auf nur noch einen Zähler Rückstand an.

"Eine sehr unangenehme Spielweise"

Zeit zum Durchschnaufen ist aber nicht. Das unterstrich Coach Reis auf der PK klipp und klar, zumal die Reise nach Augsburg kein Zuckerschlecken werden würde: "Wir wissen, was auf uns zukommt." Eine teils eklig spielende Mannschaft aus der Fuggerstadt, die gerade vor heimischer Kulisse gut auftreten würde und eben "eine sehr unangenehme Spielweise an den Tag legt".

Angst und bange wird ihm beim Gedanken an die heimstarke Truppe von Trainer Enrico Maaßen (17 ihrer 27 Punkt daheim geholt) aber nicht, denn: "Im Endeffekt sind wir genauso eklig. Das haben wir in den letzten Spielen bewiesen. Deswegen wird das auf jeden Fall ein interessantes Spiel von zwei wahrscheinlich ekelhaft spielenden Mannschaft." Allgemein spiele der FCA "eine sehr gute Saison".

Kämpfen und malochen

Ausreden, dass die intensive und mit viel Zweikampf- sowie Laufarbeit verbundene Gangart seiner Schalker auch mal Tribut in Sachen Ausdauereinbußen nach sich ziehen könnte, lässt Reis übrigens nicht gelten. Auf die Frage, wie lange ein oder sein Team in diesem roten Bereich der Leistungsgrenze spielen könne, sagte der Trainer deutlich: "Bei uns ist das doch so: Im Normalfall hast du nur ein Spiel der Woche. Und ich denke, dass jeder Profi schon in der Lage sein sollte, eine gewisse Intensität an den Tag zu legen."

Thomas Reis

Der weiße Pullover und S04-Coach Thomas Reis - das gehört in diesen Tagen einfach zusammen. IMAGO/Moritz Müller

Das habe sein Team gerade zuletzt "sehr ganz gut hinbekommen, dass man kämpft, dass man malocht". Deswegen geht Reis auch fest davon aus, "dass das auch die Spielweise ist, die wir bis zum Ende durchziehen werden".

Gerade, weil Schalke damit zuletzt Resultate eingefahren sowie Lunte gerochen hat - und definitiv noch weiter in der Tabelle klettern will. Dazu brauche es aber aus seiner Sicht eine andere Einstellung als beim Training am Vormittag, wie Reis klarstellte: "Das Training heute war unterirdisch. So brauchen wir nicht nach Augsburg fahren. Diese Einheit war nochmal wichtig, um nicht zufrieden zu sein mit dem, was wir bisher erreicht haben. Es war eben noch nicht alles, was wir erreichen müssen." Dazu brauche es mehr.

Normal bin ich nicht so abergläubisch, aber ich werde den weiter tragen, solange wir punkten.

Thomas Reis über seinen weißen Hoodie

Auch etwas Aberglaube? Sicher ist: Auch an diesem Wochenende wird Reis wieder mit seinem weißen Glücksbringer-Hoodie mit großem Schalke-Emblem auf der Rückseite an der Seitenlinie stehen. "Ich bin eh so ein bisschen der Hoodie-Typ", meinte Reis, der das Stück Stoff erstmals beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart getragen hatte. "Normal bin ich nicht so abergläubisch, aber ich werde den weiter tragen, solange wir punkten. Auch sehr gerne bei wärmerem Wetter." In Gelsenkirchen ist der Hoodie längst ein Verkaufsschlager und Symbol für den Erfolg der letzten Wochen, war zuletzt im Online-Shop der Königsblauen sogar ausverkauft.

mag

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