Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Steven Zuber und die Krux mit Filip Kostic

Schweizer als Opfer seiner Flexibilität

Eintracht Frankfurt: Zuber und die Krux mit Kostic

Hat es in Frankfurt aktuell schwer: Steven Zuber.

Hat es in Frankfurt aktuell schwer: Steven Zuber. imago images

Eine Luftveränderung tat schon so manchem Profi gut und angesichts der finanziellen Folgen der Pandemie schien der Tausch nachvollziehbar, wenngleich damals manch einer überrascht gewesen sein dürfte. Denn nachdem Gacinovic 2015 zur Eintracht gekommen war, lagen die Transferrechte nicht vollständig in Händen des Bundesligisten, was im Zuge der Football-Leaks-Enthüllungen durch den Spiegel und das Recherchenetzwerk European Investigative Collaborations (EIC) herauskam. Als der Zuber/Gacinovic-Tausch aber im Sommer 2020 abgewickelt wurde, waren die seltsamen Transfervereinbarungen mit Apollon Limassol - für den Klub aus Zypern lief Gacinovic nie auf - offenbar Geschichte. Nicht ausgeschlossen, dass dies im Zuge der Vertragsverlängerung des Serben bis 2022 in Frankfurt im Dezember 2018 bereinigt wurde.

Doch zurück zu den sportlichen Auswirkungen des Tauschs, die für den Neu-Hoffenheimer Gacinovic besser zu bewerten sind als für Zuber. Denn der Schweizer stand in der Liga lediglich fünfmal in der Startelf unter Trainer Adi Hütter. Seit dem 7. November 2020, dem 2:2 beim VfB Stuttgart, begann er gar nicht mehr. Die letzte Einwechslung in der Liga datiert vom 9. Januar (2:0 in Mainz). Im Pokal durfte er nach 29 Minuten den verletzten Amin Younes ersetzen - dessen Aus war beim 1:4 in Leverkusen am 12. Januar die Wende. Zuber bot im Rheinland eine desolate Leistung (kicker-Note 5), allerdings in einem in der zweiten Hälfte kaum überzeugendem Team. Insgesamt kommt der Eidgenosse auf zu wenige Einsätze für seine eigenen Ansprüche.

Spielersteckbrief Zuber
Zuber

Zuber Steven

Spielersteckbrief Kostic
Kostic

Kostic Filip

Zuber scheint dabei ein wenig Opfer seiner eigenen Flexibilität zu sein - und der unbestrittenen Klasse Filip Kostics. Denn mit der Startelf-Rückkehr des offensivstarken Linksaußen nach dessen Knieverletzung begann die Bankzeit für den Nationalspieler, der Ende Oktober 2020 in der Frankfurter Rundschau betonte: "Ich kann nicht nur links spielen, auch rechts oder vorne." Was ihn für Hütter als Allround-Joker umso wertvoller macht. Mit einer Ausnahme schaffte es der 29-Jährige auch nach der Kostic-Rückkehr stets in Hütters Spieltagskader.

An einem fitten Kostic führt kein Weg vorbei

Der Österreicher dürfte am Ex-Hoffenheimer durchaus schätzen, dass er mit ihm als Wechselspieler mehrere Positionen abdecken kann: Linksverteidiger, Achter, beidseitig einsetzbarer offensiver Flügelmann, theoretisch bringt er auch das Rüstzeug für die Sechs mit. Und dann ist eben noch die Krux für Zuber, dass an einem fitten Kostic kein Weg vorbei führt, gerade wenn er so brilliert, wie beispielsweise zuletzt bei Arminia Bielefeld oder gegen Hertha BSC. Angesichts des Laufs der Eintracht ist kaum damit zu rechnen, dass Zuber bei der Stippvisite an alter Wirkungsstätte am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) plötzlich wieder in die Startelf rückt. Noch hat sich der Tausch nicht wirklich gelohnt für ihn.

Benni Hofmann