Bundesliga

Einigkeit bei Mainz 05: "Sieg für Bo Svensson"

Siewert mag es, "Verantwortung zu übernehmen"

Einigkeit in Mainz: "Sieg für Bo Svensson"

Jan Siewert beklatscht den ersten Saisonsieg.

Jan Siewert beklatscht den ersten Saisonsieg. IMAGO/eu-images

Furios spielten die Mainzer im April diesen Jahres in der zweiten Hälfte gegen den FC Bayern. Gegen den Rekordmeister gelangen den Nullfünfern in der zweiten Hälfte drei Treffer innerhalb von 14 Minuten zum 3:1-Endstand. Das letzte Erfolgserlebnis für eine lange Zeit, denn in den 14 Bundesligaspielen danach gelang den Nullfünfern kein Sieg mehr. Die Negativserie hatte den Rücktritt von Bo Svensson zur Folge.

Erhoffte Effekt tritt ein

Im Spiel eins nach Svensson wartete auf Interimstrainer Jan Siewert mit RB Leipzig eine schwere Aufgabe, die mit nur einem Tag Vorbereitung sowie einigen Verletzungen nicht leichter wurde. Als sich auch noch Routinier Josuha Guilavogui früh verletzte, schien das zu bohrende Brett für die Rheinhessen immer dicker zu werden. Doch Mainz bleibt eben Mainz: Der FSV verteidigte diszipliniert, ließ gegen den Favoriten ganz wenig zu und stach selbst - wieder in der zweiten Hälfte - eiskalt zu. Auch wenn es diesmal "nur" zwei Tore waren, reichte der Doppelschlag binnen vier Minuten zum lang ersehnten Dreier.

"Das ist der Effekt, den man sich erhofft hat", sagte Sportdirektor Martin Schmidt nach der Partie bei "Sky". Auch wenn es alles andere als ein Selbstläufer war, wie Schmidt betonte. Siewert habe trotz der kurzen Zeit "das geschafft, was er gestern auf der Pressekonferenz gesagt hat, in die Köpfe der Spieler reinzukommen".

Mannschaft in der Pflicht

Und auch die Spieler selbst waren gefordert. "Die Mannschaft wusste, nachdem wir Bo verabschiedet haben, es liegt auch an uns. Wir hätten das verhindern können", so Schmidt. "Ich glaube, genau das hat Bo dem Team auch mit auf den Weg gegeben. Kämpft am Samstag für mich, wenn ihr einen Sieg landet, ist es das größte Geschenk, was ihr mir machen könnt, weil ich glaube an euch."

Es war also auch ein Sieg für den Ex-Trainer. Diesen Eindruck bestätigte Siewert selbst: "Das ist ein Sieg für den Verein, für die Spieler, für den Staff und von meiner Seite absolut für Bo Svensson." Der 41-Jährige, der vor Svenssons Amtszeit im Januar 2021 schon einmal eingesprungen war (2:5 in München), habe mit dem ehemaligen Cheftrainer "so vertrauensvoll" zusammengearbeitet, dass er froh war, "dass wir das Ding heute gemeinschaftlich ziehen konnten".

"Waren wir schuldig"

Auch Danny da Costa, der früh für Guilavogui ins Spiel kam, richtete noch Worte an den Ex-Trainer: "Das waren wir auch Bo Svensson schuldig, er hat in den letzten Wochen und Monaten so viel für uns getan." Der Däne habe sich immer "voll reingehauen und immer wieder neue Ideen gebracht", deshalb gehe es "auf jeden Fall auch mit auf sein Konto, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten".

Nun ist Svensson aber weg und Siewert erstmal interimsweise da - oder doch länger? Schmidt ließ sich noch nichts Finales entlocken: "Er ist zunächst unser Trainer und so gehen wir das auch weiter." Für Siewert selbst sei das nächste Bundesligaspiel in Darmstadt "Zukunft" und davon sei er "ganz weit weg".

Eines konnte er aber sagen: "Ich mag es, Verantwortung zu übernehmen und das tue ich auch. Zum aktuellen Zeitpunkt möchte ich jedem hier helfen. Das ist mein Auftrag und genau so übernehme ich das auch. " Wie lange dieser Auftrag geht, das wird sich in Mainz wohl bald entscheiden.

sts

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 gegen RB Leipzig