Champions League

Eine verheerende Bilanz: Wenn Bayern ein CL-Hinspiel verliert

Münchner müssen 0:1 gegen Lazio aufholen

Eine verheerende Bilanz: Wenn Bayern ein CL-Hinspiel verliert

Der FC Bayern hält sich international als Schwergewicht, tat sich nach Rückstanden zuletzt aber schwer.

Der FC Bayern hält sich international als Schwergewicht, tat sich nach Rückstanden zuletzt aber schwer. imago images (3)

Es ist "nur" ein 0:1. Es ist "nur" der italienische Tabellen-Achte Lazio. Es sind die Bayern vor heimischer Kulisse in der Champions League. Dort sind sie eine Macht, gerade auch in statistischen Zahlen. Doch wenn man sich diese genau anschaut in Fällen, in denen der FCB in der Königsklasse seit 1992/93 ein K.-o.-Runden-Hinspiel verloren hat, kann es dem deutschen Rekordmeister Angst und Bange werden. Oder?

Erst zweimal haben die Münchner ein Achtelfinal-Hinspiel verloren, beide Male in der Fremde. 2007 gab es nach einem 2:3 bei Real Madrid einen 2:1-Sieg in der Allianz-Arena, wo die Bayern den FC Basel nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage 2012 gar mit 7:0 abfertigten. Jedoch existierte in erstem Fall noch die Auswärtstorregel, in zweitem handelte es sich - bei allem Respekt - um den wohl machbarsten Gegner, dem der FCB bisher in einem K.-o.-Runden-Hinspiel unterlag.

Tuchel und Tel

Druck durch Eberls Worte? Tuchel: "Für die Aufstellung bin, war und bleibe ich verantwortlich"

alle Videos in der Übersicht

Im Viertelfinale 2015 gegen den FC Porto konnte es sich Deutschlands Vorzeigeklub sogar erlauben, das Hinspiel auswärts mit 1:3 zu verlieren - in München gab es eine 6:1-Revanche. Und wenn es vor 2015 mal nicht klappte, hatte der FCB entweder deutlicher zurückgelegen (zwei Tore Rückstand im Halbfinale 2000 gegen Real sowie im Viertelfinale 2005 gegen Chelsea; vier Tore Rückstand im Viertelfinale 2009 gegen Barcelona) oder es mit einem europäischen Giganten zu tun gehabt (ein Tor Rückstand im Halbfinale 2014 gegen Real).

- Anzeige -

Die verflixten Sieben

Seit April 2015 allerdings, seit dem eindrucksvollen Schaulaufen gegen Porto, hat der FC Bayern eine verheerende Comeback-Bilanz vorliegen: Von sieben K.-o.-Runden-Duellen, in denen die Münchner das Hinspiel verloren, drehten sie kein einziges mehr.

Nur eine Runde nach der Aufholjagd gegen Porto schlugen sie Barca im Halbfinal-Rückspiel zwar mit 3:2, hatten das Hinspiel im Camp Nou aber mit 0:3 verloren. Zuletzt reichte es, im Viertelfinale 2023, nach dem 0:3 bei Manchester City nur noch zu einem 1:1 in München. Beide Male ein deutlicher Rückstand.

Doch dazwischen flog der FCB fünfmal hintereinander bei einem Ein-Tor-Vorsprung des Gegners raus. Im Halbfinale 2016, noch unter Pep Guardiola, gegen das defensiv unangenehme Atletico Madrid. Im Viertelfinale 2017 und im Halbfinale 2018 gegen den jeweiligen Titelverteidiger Real. Im Viertelfinale 2021 aber auch gegen Paris St. Germain, gegen das die Bayern im zurückliegenden Endspiel triumphiert hatte und das sich seither in der CL hauptsächlich blamierte. Und im Viertelfinale 2022 gegen die vermeintliche Pflichtaufgabe FC Villarreal.

Angesichts von sieben aufeinanderfolgenden Fehlversuchen muss der scheidende Cheftrainer Thomas Tuchel mit seiner Mannschaft am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) eine stattliche Negativ-Serie beenden, um mit dem FC Bayern ins Viertelfinale einzuziehen. Er muss also das schaffen, was zuletzt weder Guardiola, noch Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes, Hansi Flick oder Julian Nagelsmann gelang. Und zuletzt, kurz nach Amtsantritt, auch ihm selbst nicht.

nba

Zweimal Müller und zwei Brüder: Die Rekordtorschützen des FC Bayern