Bundesliga

Ein Laufrekord - und Gladbachs Hoffnung auf Thuram

Gladbachs Topscorer in Augsburg wohl wieder dabei

Ein Laufrekord - und die Hoffnung auf Thuram

Gladbachs Angreifer Marcus Thuram ist für Mittwoch wieder ein Thema.

Gladbachs Angreifer Marcus Thuram ist für Mittwoch wieder ein Thema. IMAGO/Revierfoto

Wegen einer Entzündung im Knie hatte Marcus Thuram den Wiederbeginn 2023 verpasst, doch für Mittwoch ist der Franzose durchaus wieder ein Thema.

"Bei ihm", so Trainer Daniel Farke, "sind wir vorsichtig optimistisch. Heute konnte er mit der Mannschaft trainieren und hat dabei einen guten Eindruck gemacht." Aller Voraussicht nach also wird Borussias Top-Scorer in Augsburg dabei sein.

Stindl fehlt gelb-gesperrt

Gegen Leverkusen jedenfalls wurde der Mittelstürmer, der bisher auf zehn Tore und vier Assists kommt, schmerzlich vermisst. Lange blieben die Gastgeber harmlos; erst spät wachten die Gladbacher auf und erarbeiteten sich einige Chancen. Zweimal schlug in der Schlussphase der eingewechselte Kapitän Lars Stindl zu, der jedoch wegen der fünften Gelben Karte in Augsburg nicht dabei sein wird.

Insgesamt lieferte Borussia im ersten Heimspiel des neuen Jahres wenig Überzeugendes, doch Farke bemühte sich, die positiven Seiten der Heim-Niederlage herauszufiltern. Immerhin hat die Fohlenelf mit 121,5 zurückgelegten Kilometern einen Rekord aufgestellt; seit Jahren, so Farke, sei eine Gladbacher Mannschaft nicht mehr so viel gelaufen.

Werkself düpierte die Fohlen

Das stimmt, am Einsatz und an der Laufbereitschaft hat es nicht gemangelt, aber es kommt natürlich extrem darauf an, sich sinnvoll auf dem Rasen zu bewegen. Und da hatte Bayer Leverkusen klare Vorteile. Die Werkself düpierte den Gegner mit drei Kontertoren, bei denen die Gladbacher Abwehr schlecht aussah. Außerdem lief Leverkusen auch noch vier Kilometer mehr als der Gegner. Auch das relativiert die Leistung der Borussen, auch wenn die sogar mehr Sprints und intensive Läufe absolvierten als die Werkself.

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"Kannst richtig böse aussehen": Farke optimistisch nach Bayer-Niederlage

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In Augsburg treffen die Fohlen bei ihrem Bemühen, den Anschluss an die internationalen Plätze zu halten, auf eine Mannschaft, die sehr von ihrer Aggressivität und ihrem Einsatz lebt. Genau die Tugenden also, mit denen zum Beispiel der SV Darmstadt 98 im Pokal oder der VfL Bochum in der Liga den Fohlen ein Bein stellte.

"Wir waren in den beiden Strafräumen nicht konsequent genug"

Er habe eine Gladbacher Mannschaft gegen Leverkusen gesehen, die sehr leidenschaftlich auftrat, betont Farke, "trotzdem ist das natürlich keine Garantie zu gewinnen. Uns hat vor allem die Qualität gefehlt, aus unserer Überlegenheit etwas Zählbares zu machen. Wir waren gerade in den beiden Strafräumen nicht konsequent genug."

Und die Partie am Mittwoch? "Wir müssen die Spielweise von Augsburg annehmen, also sehr zweikampfbetont ins Spiel gehen, dabei aber auch gleichzeitig unsere Stärken einbringen." In jedem Fall, so Farke, erwarte die Borussen "eine schwierige Aufgabe, Augsburg ist das Team, das in der Bundesliga am meisten mit langen Bällen agiert."

"Itakura hat eine sehr solide Leistung gezeigt"

In den entscheidenden Momenten zupackender muss nicht nur in Augsburg Borussias Hintermannschaft agieren, wenn es noch etwas werden soll mit der Rückkehr nach Europa. Dabei soll auch der zurückgekehrte Abwehrchef helfen, der gegen Leverkusen zumindest nicht enttäuschte. "Ko Itakura hat eine sehr solide Leistung gezeigt", urteilt Farke. "Er hat die entscheidenden Zweikämpfe auf seiner Position gewonnen, wir sind alle froh, dass wir ihn wieder dabei haben."

Auswärts viel Luft nach oben

Am Sonntagabend also patzte Borussia auch mal in einem Heimspiel, dabei haben die Fohlen gerade im Borussia-Park den Grundstock dafür gelegt, dass die Rückkehr ins internationale Geschäft zumindest weiter im Blick bleibt. 18 von 22 Punkten hat die Mannschaft von Daniel Farke bisher daheim geholt. Nur vier Zähler in der Fremde bei sieben Auftritten sind eigentlich indiskutabel.

Logisch, dass Farke den gravierenden Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsvorstellungen seiner Borussia am liebsten unerwähnt ließe. "Ich mag es nicht", so der Trainer, "die Auswärtsbilanz zu thematisieren. Wir müssen uns auf unsere Leistung fokussieren."

Oliver Bitter