2. Bundesliga

Ein Jahr Marcel Rapp - "Ich sehe die Wirkung"

Der Trainer hat Kiel stabilisiert und einen Sturm überstanden

Ein Jahr Rapp - "Ich sehe die Wirkung"

Fühlt sich in Kiel richtig wohl: Marcel Rapp.

Fühlt sich in Kiel richtig wohl: Marcel Rapp. IMAGO/Zink

Auf Platz 15 hatte der 43-Jährige die Kieler im vergangenen Herbst übernommen und nicht nur aus dem Abstiegskampf, sondern letztlich souverän auf Platz 9 geführt. Dort steht Holstein nach dem 3:2-Sieg in Nürnberg und zwei Tage vor dem Kräftemessen mit Top-Team Heidenheim auch jetzt und Rapp sieht sich und sein Team gerüstet. "Wir haben gegen vermeintliche Spitzenmannschaften eigentlich immer gute Leistungen gezeigt, sind in einer guten Verfassung und sind selbstbewusst. Gerade nach dem Erfolg in Nürnberg regiert die Vorfreude."

Das 3:2 bei den Franken hat nach kurzer Durststrecke vor allem wieder Ruhe erzeugt. Vier Ligaspiele in Folge waren die Störche zuvor sieglos geblieben, dazu kam mitten in diese Phase jene Testpleite, nach der Sportchef Uwe Stöver gesagt hatte, eine vergleichbare Situation habe er in den vergangenen drei Jahren in Kiel noch nicht erlebt. Für Rapp ist es in der Retroperspektive "klar, dass so ein 0:7 für Verwunderung sorgt. Wir wissen, dass so ein Ergebnis nicht vorkommen darf und haben auch intern darüber gesprochen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man den Kontext sehen muss, wir konnten es realistisch einschätzen."

Zur Wahrheit gehört auch, dass Rapp nicht nur Holstein insgesamt stabilisiert, sondern auch Einzelne wieder entscheidende Schritte nach vorn gebracht hat. Steven Skrzybski etwa war vor seiner Verpflichtung an der Förde fast schon mit dem Etikett des Fehleinkaufs versehen, jetzt reüssiert er unter dem Ex-Hoffenheimer. "Wir fördern unsere Jungs und setzen einen großen Fokus darauf, jeden Einzelnen besser zu machen", sagt Rapp, "und natürlich bin ich mit dieser Entwicklung sehr zufrieden."

Wie auch mit seiner eigenen. "Ich fühle mich nach einem Jahr in Kiel total angekommen und sehe auch die Wirkung meiner Arbeit. Ich habe die Mannschaft auf Platz 15 und in einer nicht so einfachen Phase übernommen, und wir haben schon in der zurückliegenden Saison eine starke Rückrunde gespielt. Mir ist es wichtig, für klare Werte zu stehen, und dass die Jungs auf dem Platz in der Lage sind, spielerische Lösungen zu finden." Diese sollen Sonntag auch gegen den Tabellenvierten sichtbar werden.

Sebastian Wolff

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