Bundesliga

Süle - ein BVB-Coup, der der ganzen Bundesliga guttut

Kommentar zum Süle-Wechsel

Ein BVB-Coup, der der ganzen Bundesliga guttut

Ab dem Sommer ist der Signal-Iduna-Park seine Heimat: Niklas Süle.

Ab dem Sommer ist der Signal-Iduna-Park seine Heimat: Niklas Süle. imago images/Jan Huebner

Als Niklas Süle seine Entscheidung bekannt gab, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern zu wollen, rechneten wohl die meisten damit, dass der Nationalverteidiger der nächste Deutsche sein würde, der seinen Beruf künftig im Ausland nachgeht. Für die Strahlkraft der Bundesliga ist es daher eine äußerst positive Nachricht, dass es anders kommt - und Süle demnächst bei Borussia Dortmund versuchen wird, den Abstand auf den Serienmeister aus München zu verkleinern.

Süle hätte woanders ohne Zweifel mehr verdienen können

Dem BVB ist mit der Verpflichtung des Innenverteidigers ein Coup geglückt. Einen gestandenen Profi im besten Alter von 26 Jahren ablösefrei nach Dortmund zu holen - das ist fraglos eine reife Leistung der Verantwortlichen um den scheidenden Sportdirektor Michael Zorc und seinen Nachfolger Sebastian Kehl. Sie unterstreichen mit dem Deal ihre sportlichen Ambitionen, fügen der defensiv anfälligen Mannschaft Qualität hinzu und senden zugleich ein Zeichen an die nationale Konkurrenz, dass man auch weiterhin mit dem BVB rechnen sollte.

Süle wiederum unterstreicht mit seinem Wechsel nach Dortmund, dass nicht das Finanzielle den Ausschlag über seine Zukunftsentscheidung gab - denn woanders hätte er ohne Zweifel mehr verdienen können als bei der Borussia. Er stellt sich beim BVB einer ambitionierten, sportlichen Aufgabe - die ihn in allen Belangen fordern dürfte. Bei den Schwarz-Gelben kann er beweisen, dass er über Führungsqualitäten verfügt, dass er bereit ist, eine Mannschaft nicht nur durch seine sportlichen Dienste zu verstärken, sondern auch durch die Art, wie er intern auftritt. Er kann und muss in seiner persönlichen Entwicklung den nächsten Schritt gehen.

Dass er dabei möglicherweise angetrieben wird vom Ärger darüber, von den Bayern nicht genug wertgeschätzt worden zu sein, kann den Dortmundern nur recht sein.

Matthias Dersch

Einer sogar zweimal: Sie wechselten von Bayern zum BVB