Bundesliga

Ein 4:5 als Teil der Erfolgsgeschichte des 1. FSV Mainz 05

Dramatisches Finale: Vor 25 Jahren verpasst der FSV den Aufstieg

Ein 4:5 als Teil der Mainzer Erfolgsstory

Interview nach der Niederlage: Jürgen Klopp äußert sich nach dem 4:5 in Wolfsburg 1997.

Interview nach der Niederlage: Jürgen Klopp äußert sich nach dem 4:5 in Wolfsburg 1997. picture alliance

Vor genau einem Vierteljahrhundert hatte es Mainz 05 in der Hand, die Sensation zu vollbringen. Nachdem sich im März die Wege des Klubs und Trainer Wolfgang Frank getrennt hatten, war es Reinhard Saftig vorbehalten, die Überraschung perfekt zu machen. Zunächst sah es auch danach aus, als würde der größte Wurf gelingen, Sven Demandt brachte die Rheinhessen 1:0 in Führung, doch dann trat Schiedsrichter Bernd Heynemann in Erscheinung. In der 27. Minute und 67. Minute pfiff er zwei Elfmeter für Wolfsburg, zwischenzeitlich stellte er Steffen Herzberger mit Gelb-Rot vom Platz. "Wir haben kurios und unglücklich verloren", erinnert sich Christian Heidel.

"Im Nachhinein sagen heute fast alle, es war gut, dass wir uns weitere sieben Jahre Zeit gelassen haben mit dem Aufstieg. 2004 hatten wir zum Beispiel schon das Stadion umgebaut und waren insgesamt besser vorbereitet", blickt der Sportvorstand zurück.

Natürlich waren wir nicht richtig professionell. Wie sollten wir das damals auch sein?

Christian Heidel

Auch wenn die Saison 1996/97 mit einem Misserfolg endete, sie bleibt trotzdem ein wichtiger Baustein in der Erfolgsgeschichte der 05er. "Die Zeit mit Wolfgang Frank hat mir persönlich die Augen geöffnet, was mit einem guten Trainer möglich ist, dass er aus einer schlechten Mannschaft eine mittelmäßige und aus einer mittelmäßigen Mannschaft eine gute machen kann", so Heidel.

In der Saison 1995/96 war Frank im September an den Bruchweg, der heute den Namen "Wolfgang-Frank-Campus" trägt, gekommen und begann den Grundstein für spätere Erfolge zu gelegen. Nach etwas Anlaufzeit fand die Mannschaft in der zweiten Halbserie in die Erfolgsspur und sorgte für ein Kuriosum, indem sie Erster der Rückrundentabelle wurde, nachdem sie nach der Hinrunde Letzter war.

Frank geht und kehrt zurück

Doch im Frühjahr 1997 trennten sich die Wege zwischen Mainz und Frank, weil es dem detailversessenen Trainer, der das Verschieben und die Viererkette eingeführt hatte, nicht professionell genug zuging. "Natürlich waren wir nicht richtig professionell. Wie sollten wir das damals auch sein?", fragt Heidel, "als Wolfgang weg war, haben wir keinen Trainer in Deutschland gefunden, der wusste, wie es geht mit der Viererkette." Saftig und Dietmar Constantini waren jeweils nur wenige Monate im Amt, bevor Frank im April 1998 zurückkehrte. Diesmal hielt die Zusammenarbeit zwei Jahre, danach versuchten sich Dirk Karkuth, René Vandereycken und Eckhard Krautzun mehr oder weniger vergeblich.

"Der Sommer 1997 hat eine große Rolle gespielt beim Gewinn der Erkenntnis, dass viele Trainer nicht mit unserer Mannschaft klarkommen. Das führte schließlich zu der Entscheidung, Jürgen Klopp zum Trainer zu machen", erklärt Heidel. Das geschah im Februar 2001 - gut vier Jahre später stieg Mainz mit Klopp in die Bundesliga auf.

Michael Ebert

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