Bundesliga

Eberl: Der Unterschied zum BVB

Gladbachs Sportdirektor über das 0:3

Eberl: Der Unterschied zum BVB

Die personifizierte Durchschlagskraft: Erling Haaland erzielte einen Doppelpack.

Die personifizierte Durchschlagskraft: Erling Haaland erzielte einen Doppelpack. imago images

In den entscheidenden Momenten waren sie einfach da, die Dortmunder. Mit drei Spielern von außergewöhnlicher individueller Klasse: Giovanni Reyna, Erling Haaland und Jadon Sancho. Das Trio verkörperte die Zielstrebigkeit und Wucht, die den keineswegs enttäuschenden, aber unter dem Strich zu harmlosen Gladbachern am Samstag abging. "Wir haben eine solide Kollektivleitung gebracht, aber diese Einzelaktionen haben gestern das Spiel zugunsten von Dortmund entschieden", erklärte Eberl am Sonntag im Sport 1-"Doppelpass".

Durchschlagskraft als ausschlaggebender Faktor

Im direkten Vergleich zeigte sich, dass der personelle Aderlass in der Offensive am Ende zu groß war. Breel Embolo und Valentino Lazaro fehlten verletzt. Marcus Thuram und Alassane Plea sind nach langen Verletzungspausen erst frisch wieder dabei und keineswegs bei einhundert Prozent ihres Leistungsvermögens. Das Thema Durchschlagskraft im letzten Drittel machte Eberl schließlich auch als ausschlaggebenden Faktor aus. "Das ist der Unterschied, wenn eine Mannschaft mit ihrem Top-Sturm spielt und wir mit einer Variante davon", sagte Eberl. "Spielerisch waren wir auf Augenhöhe."

Viele Experten sprachen vor dem Saisonstart davon, dass Gladbach den Westfalen in der neuen Saison gefährlich werden könnte. "Das gestrige Spiel", befand der Sportdirektor, "hat gezeigt, dass Dortmund doch noch einen Schritt vor uns ist. Auch der BVB zähle zu den Mannschaften, die "vorneweg" sind. Eberl: "In Dortmund sprechen wir von 500 Millionen Euro Umsatz, beim FC Bayern von 700 Millionen Euro - und unser Umsatz liegt bei 200 Millionen Euro." Man wolle ja ambitioniert sein und betone immer, dass man jeden Gegner schlagen könne, "aber für einen Gegner wie Dortmund muss eben alles passen."

Trotzdem sieht Eberl beim Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre auch Positives: "Früher bist du aus Dortmund weggefahren und hast gesagt: Okay, wir hatten uns eh nicht viel ausgerechnet. Heute fährst du nach einer Niederlage nach Hause und ärgerst dich - weil du dir was ausgerechnet hattest." Für den weiteren Saisonverlauf und das Erreichen der Ziele sei wichtig, dass die Verletzungssorgen nicht zu groß werden. "Wir haben jetzt mehr Spieler, einen größeren Kader, um Ausfälle aufzufangen", so Eberl, "aber zu viele Spieler dürfen uns auch nicht fehlen oder zu lange pausieren. Gerade in den Gefilden, in denen wir uns bewegen."

Jan Lustig

Wer wie oft Bundesliga-Tabellenführer war