Das Thema könnte schon längst vom Tisch sein. Seit Monaten buhlt Roter Stern Belgrad um die Dienste von Aleksandar Dragovic. Und längst sind die Gespräche so weit vorangeschritten, dass der 30-Jährige sofort beim serbischen Traditionsklub unterschreiben könnte. Könnte…
Was für Roter Stern spricht
Doch der österreichische Nationalspieler zögert, obwohl ihm Roter Stern einige gute Argumente liefert: persönliche Wertschätzung, einen so gut wie sicheren Stammplatz, die Teilnahme am Europapokal; die Sprache spricht Dragovic, der selbst serbische Wurzeln hat, auch. Entschiede er sich für Roter Stern, dem Lieblingsklub seines Opas, der sein größter Förderer ist, käme der emotionale Faktor hinzu und zudem die räumliche Nähe zu seiner Wahlheimat Wien.
Die Frage ist, inwieweit Dragovic den sportlichen Abstieg von der Bundesliga in die serbische akzeptieren möchte. Auch wenn er zuletzt erklärte: "Wenn ich nicht Woche für Woche spiele, bin ich unglücklich. Da spiele ich lieber für ein paar Euro weniger in einer schlechteren Mannschaft oder in einer schlechteren Liga und bin glücklich."
Sandro Schwarz wollte Dragovic schon im Winter
Wie bei der Offerte aus Belgrad zögert Dragovic offenbar auch bei der deutlich lukrativeren aus Moskau. Dynamo, das zwei Spieltage vor Saisonende den Sprung ins internationale Geschäft zu verpassen droht, buhlte schon im Januar heftig um Dragovic. Nachdem Bayer 04 diesem im Winter generell einen Wechsel verweigerte, kann der Abwehrspieler sich aber bislang wohl nicht durchringen, ein aktuelles erneutes Angebot der Russen anzunehmen. Allerdings ist ein erneuter Anlauf der hartnäckigen vom Ex-Mainzer Sandro Schwarz trainierten Dynamos zu erwarten.
Der Grund für Dragovics Abwarten: er möchte seine Karriere am liebsten in einer europäischen Topliga fortsetzen. Der 1. FC Köln spielt derzeit in einer solchen. Also sollte man denken, müsste der Bundesligist, dem von diversen Medien ein heftiges Buhlen um Dragovic nachgesagt wird, die logische Wahl für den vielseitigen Defensivspieler sein.
Welche Rolle spielt Köln?
Doch Gespräche beider Parteien gab es bislang nicht. Das Kölner Interesse ist über die lose Ankündigung einer bevorstehenden Kontaktaufnahme von Seiten des FC vor einigen Wochen bislang nicht hinausgekommen. Und selbst wenn diese erfolgen würde, würde Dragovic zumindest Stand jetzt zögern. Schließlich käme für ihn ein Engagement in der 2. Liga nicht infrage.