Spektakulär? So empfand Dutt die Partie zwischen Gladbach und dem FC Bayern (3:2) nicht. Sie sei "interessant" gewesen, weil Gladbach das Spiel noch gedreht hat, "aber hochspektakulär war es nicht".
Gerade die Tore nahm Dutt ganz genau unter die Lupe. Dem ersten Gladbacher Treffer ging eine Fehlerkette voraus, ein Glied davon war auch Leroy Sané. An der Einstellung mangelt es dem Bayern-Neuzugang nicht, glaubt Dutt. Aber: "Sané verpasst in Pressingsituationen und in Umschaltsituationen den richtigen Zeitpunkt. Er ist taktisch noch nicht auf dem Niveau, um die Situation zu erkennen, wie ein Thomas Müller sie beispielsweise erkennt." Bei der Arbeit gegen den Ball habe er "Aufholbedarf. Man muss taktisch gezielt mit ihm arbeiten." Ihn deswegen nicht mehr auflaufen zu lassen, wäre aber der falsche Weg. "Auf der Bank lernt es Sané nicht."
Weniger Taktik kommt BVB zugute
Beim Spiel zwischen Leipzig und Dortmund (1:3) sah Dutt unterdessen zwei verschiedene Halbzeiten. Das Spiel sei nach Wiederanpfiff "wilder geworden, weil es nicht mehr ganz so taktisch geprägt war. Das hat Vorteile für Dortmund ergeben." Leipzigs Identität habe sich unter Julian Nagelsmann leicht verändert. "Ballbesitz mit Tempo ist unter Julian gestiegen", so Dutt. "Davor hatte Pressing einen höheren Stellenwert."
Man merkt: Dutt blickt weiter genau auf das Fußballgeschehen, schließlich will er - am liebsten als Trainer - bald wieder im Geschäft Fuß fassen. Er sieht es deswegen als "absolute Pflicht" an, auf der Höhe zu bleiben. "Seine eigenen Ideen zu überprüfen ist ein absolutes Muss", sagt der 55-Jährige. "Im Geist war ich immer Trainer", so Dutt, der auch schon als Sportdirektor und Sportvorstand gearbeitet hat.
Auch in Bremen stand Dutt 2013/14 an der Seitenlinie, eine Geschichte ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. Ein Werder-Geschäftsführer habe ihm vor Dienstantritt gesagt, man könne für sechs oder sieben Millionen Spieler einkaufen. Der Nachsatz: "Aber erst, wenn wir Spieler für sechs bis sieben Millionen verkauft haben."
Dutt spricht auch über das Gladbach-Duo Jonas Hofmann/Lars Stindl, große Fußstapfen bei seinen Trainerstationen - und warum ihm beim Thema Trainer-Lehrgangsbester als erstes das Wort "Katastrophe" rausrutscht.
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