Bundesliga

Gladbach: Beyers Premiere mit Lob und einem kleinen Makel

Borussias Youngster erstmals seit April wieder in der Startelf

Durchstarten? Beyers Premiere mit Lob und einem kleinen Makel

Louis Jordan Beyer (li.) im Zweikampf mit Unions Kevin Behrens.

Louis Jordan Beyer (li.) im Zweikampf mit Unions Kevin Behrens. Getty Images

In der Saison 2018/19 hatte Beyer gleich am ersten Spieltag beim 2:0 über Bayer Leverkusen in der Gladbacher Startelf gestanden. Auf insgesamt zehn Pflichtspieleinsätze kam er in seinem ersten Bundesligajahr, der Durchbruch aber ließ auf sich warten. Nach einigen Rückschlägen setzt der Abwehrmann, der außen und innen verteidigen kann, auf den Trainerwechsel und durfte sich am Sonntag erstmals seit dem 3. April wieder in der Startelf bewähren.

Anstelle von Nationalverteidiger Matthias Ginter, der positiv auf COVID-19 getestet worden war, stand Beyer bei Union Berlin in der Gladbacher Innenverteidigung. Er machte seine Sache rundum gut - allerdings mit einem kleinen Makel. Beyers Fehlpass nutzte Union zum raschen Gegenzug und zum Führungstreffer.

Hütter attestiert eine "sehr ordentliche" Partie

"Keine Schelte von meiner Seite", betonte Trainer Adi Hütter. "Er hat nach dem Fehler wieder gut ins Spiel gefunden und insgesamt eine sehr ordentliche Partie gespielt", so der Gladbacher Trainer.

Nach wechselhaften Jahren will sich Beyer bei seinem Herzensklub neu empfehlen. In Kempen wuchs er auf, gerade mal 30 Kilometer vom Borussia-Park entfernt. Für ihn sei es "etwas ganz Besonderes", für diesen Verein zu spielen, "diese Bindung ist extrem stark". In Mönchengladbach will er in der Bundesliga durchstarten, "das ist mein großer Wunsch".

Immer wieder mal schien Beyer auf dem Sprung, immer wieder aber hakte es auch in seiner Karriere. In der abgelaufenen Saison kam er nur auf vier Einsätze, auch wegen seiner Corona-Infektion. "Das lief für mich wirklich nicht gut", so der Verteidiger. Gezeigt hatte er sich vorher vor allem während seiner Zeit als Leihspieler beim Hamburger SV, als er regelmäßig Spielpraxis erhielt und vollauf überzeugte.

Innen- oder Rechtsverteidiger

Unter Marco Rose aber blieb Beyer eine Randfigur, auch weil die Viererkette praktisch in unveränderter Besetzung die komplette Saison durchspielte, mit Ausnahme des Wechselspiels auf der linken Seite. Beyer strebte eigentlich eine Leihe an, Rose jedoch wollte den Abwehrspieler nicht ziehen lassen, setzte ihn dann aber doch nicht ein.

"Wenn ein neuer Trainer kommt, werden die Karten neu gemischt", sagte der 21-Jährige vor Saisonbeginn im kicker-Interview. "Natürlich wurden auch Gespräche geführt, mit Max Eberl und dem Trainer. Mein Gefühl ist gut, ich will es bei der Borussia noch einmal probieren."

In Berlin also durfte er als Innenverteidiger ran, als Alternative zu dem verletzten Stefan Lainer könnte Beyer auch als Rechtsverteidiger zum Zuge kommen. "Ich habe schon den Eindruck, dass ich in dieser Saison eine realistische Chance bekommen werde", so Beyer. Und die will er dann auch mit aller Macht nutzen.

Oliver Bitter

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