Vor beinahe ausverkauftem Haus wollte der MSV Duisburg im Derby den Grundstein für die Wende legen. Hierfür wechselte MSV-Coach Boris Schommers als Reaktion auf das 0:1 gegen Arminia Bielefeld - Schommers' Drittliga-Premiere auf der Duisburger Trainerbank - vier Mal: Routinier Knoll vertrat den unter der Woche angeschlagene Moltugay. Dazu rotierten Pledl und Stierlin für Pusch sowie Köther in die erste Elf, außerdem ersetzte Ekene König. Nach zwei Siegen in Serie sah Essens Trainer Christoph Dabrowski keinen Grund, seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken zu verändern.
Müller bewahrt seine Farben vor dem
3. Spieltag, 3. Liga:
Das Derby brauchte keine Anlaufphase, denn bereits nach drei Minuten musste Müller seine Mannschaft vor dem Rückstand bewahren. Doch neutralisierten sich beide Mannschaften nach dem spektakulären Start im Mittelfeld. Rot-Weiss präsentierte zwar die bessere Spielanlage, doch gegen aufopferungsvoll kämpfende Meidericher konnten keine gefährliche Aktionen kreiert werden.
So entstand die nächste Großchance der Gäste durch Zufall bedingt. Castaneda fälschte einen Pass in den Lauf von Brumme ab, der jedoch auch frei vor dem Tor an Müller scheiterte (34.). Angespornt von der Aktion entwickelte sich die beste Phase der Essener in der ersten Hälfte, jedoch sprang außer eines Abschlusses von Young nichts heraus (43.), sodass es mit einem torlosen Remis in die Pause ging.
Obuz eröffnet
Ohne Wechsel aber mit einer ganz anderen Spielfreude starteten beide Teams in die zweite Hälfte und prompt wurde es gefährlich. So wurde Golz sowohl von Esswein (46.) als auch vom eigenen Mann (48.) geprüft. Dazu probierte es Pledl artistisch (49.). Doch auch Essen hatte sich viel vorgenommen und kam zu einer ersten Torannährung (55.). Kurze Zeit später konnten die Gäste sogar jubeln: Obuz zog vom rechten Flügel in die Mitte und schloss platziert ins lange Eck ab (63.).
Nach dem nächsten Rückschlag mussten sich die Meidericher erstmal schütteln, obwohl Pledl beinahe von einem Fehler von Golz profitierte (67.). Es dauerte so bis zu Bitters Abschluss, bis der Gastgeber sich offensiv wieder zeigte (77.). Im Anschluss verteidigten die Essener aufmerksam, sodass die nächste Torannäherung zufällig entstand, Girth hielt die Hacke in Michelbrinks Schuss (87.).
Dramatische Nachspielzeit
Doch es sollten dramatische Minuten folgen, die Sapina einleitete, als der Essener Kapitän eine Flanke von Müller klären wollte, doch diese ins eigene Tor abfälschte (89.). Beide Mannschaften drückten auf den Siegtreffer und Girth belohnte beinahe seine Farben, doch verpasste frei vor Golz die große Chance auf den Doppelschlag (90.+2). So kam es im Gegenzug zum bitteren Erwachen: Götze flankte vom Strafraumrand, Kourouma stieg am höchsten und stürtzte die Meidericher in das Tal der Tränen.
Nachdem die Gastgeber nach dem erneuten Rückstand keine Antwort fanden, geht es für den MSV am Sonntag (5. November, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim Gastspiel in Mannheim weiter. Rot-Weiss Essen spielt bereits am Dienstag (19 Uhr) im Landespokal beim SV Straelen und erwartet am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) Arminia Bielefeld in der 3. Liga.